Verhandlungen:Trotz Schlichterspruch keine Einigung im Kita-Tarifstreit

  • Trotz Schlichterspruch können sich Gewerkschaften und kommunale Arbeitgeber nicht auf einen Kompromiss im Kita-Tarifstreit verständigen.
  • Die Verhandlungen wurden vorerst abgebrochen und sollen erst am 13. August wieder aufgenommen werden. Verdi plant bis dahin eine Mitgliederbefragung.
  • Eltern müssen jedoch derzeit keine neuen Streiks fürchten.

Verhandlungen vorerst gescheitert

Im zähen Kita-Tarifkonflikt haben sich Gewerkschaften und kommunale Arbeitgeber nicht auf eine Übernahme des Schlichterspruchs verständigen können. Nach einer Mitgliederbefragung bei Verdi sollen die Verhandlungen am 13. August wiederaufgenommen werden, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit. Eltern müssen aber zunächst keine neuen Kita-Streiks fürchten.

Zuvor hatten die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber ihre Verhandlungen am Donnerstagmorgen in Offenbach fortgesetzt. Beiden Seiten lag seit vergangenen Dienstag ein Schlichterspruch vor, der unterschiedliche Lohnsteigerungen für verschiedene Beschäftigungsgruppen vorsieht.

Angebot vom Erhofften "ziemlich weit weg"

Verdi-Chef Frank Bsirske hatte am Mittwoch nach einer Streikdelegiertenkonferenz gesagt, die Empfehlung der Schlichter werde von den Delegierten "überwiegend sehr kritisch" gesehen.

Auch die sächsische Landeschefin der Gewerkschaft GEW, Ursula-Marlen Kruse, sagte am Donnerstag dem Radiosender MDR Info, der Schlichterspruch sei enttäuschend. Das Ergebnis sei von dem, was man erhofft habe, "ziemlich weit weg". Daher seien auch neue Streiks möglich. Sie könne sich auch vorstellen, "dass das noch mal lange dauern könnte", sagte Kruse.

Wie es nun weitergeht

Verdi will bis zu fünf Wochen lang die eigenen Mitglieder befragen. Danach sollen die Verhandlungen Mitte August wiederaufgenommen werden. Während der Mitgliederbefragung solle es keine neuen Streiks geben, teilte Verdi-Chef Bsirske mit. Ein Ergebnis könne lauten, dass die Mitglieder den Schlichterspruch annehmen, dass sie ihn ablehnen oder dass die Streiks fortgesetzt werden.

Auch die Verhandlungskommission des Beamtenbunds dbb kündigte eine Mitgliederbefragung an. "Bevor wir in die abschließenden Gespräche gehen, wollen wir aber ein detailliertes Stimmungsbild aus unserer Mitgliedschaft", sagte dbb-Verhandlungsführer Andreas Hemsing.

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