Immobilienpreise:Entspannung ist nicht in Sicht

Seit Jahren kennt der Münchner Immobilienmarkt nur eine Richtung: Die Preise und der Umsatz schrauben sich steil nach oben. Indes hat die Aufwärtsspirale im vergangenen Jahr einen kleinen Knick bekommen: Mit 10,5 Milliarden Euro lag der Geldumsatz der Branche 2014 zwei Prozent unter dem Vorjahresniveau. 2013 hatte der Immobilienumsatz in München mit 10,7 Milliarden Euro einen historischen Höchstwert erreicht - nachdem das Branchenergebnis seit 2008 immer von Rekord zu Rekord geklettert war.

Die Zahlen stammen aus dem Jahresbericht des Gutachterausschusses für Grundstückswerte, einem unabhängigen Gremium, das Jahr für Jahr sämtliche Immobilien-Kaufverträge analysiert. Die Experten machen deutlich, dass der Boom mit dem leichten Umsatz-Rückgang nicht vorbei ist - im Gegenteil. Die rückläufigen Entwicklungen dokumentierten nur das fehlende Angebot und die anhaltend hohe Nachfrage nach Immobilien, so das Fazit des Berichtes. Die Preise für Wohnbaugrundstücke sind dabei um neun Prozent, für Geschosswohnungsbau um 14 Prozent gestiegen. Einen Preisschub registrierten die Experten bei Eigentumswohnungen: Die Käufer mussten im Schnitt elf Prozent mehr bezahlen als im Jahr 2013; für wiederverkaufte Reihen- und Doppelhäuser stiegen die Preise zwischen fünf und 15 Prozent.

Man darf annehmen, dass die Investoren wohl heftig um die verfügbaren 13 070 Verträge gebuhlt haben, die 2014 abgewickelt wurden - vier Prozent weniger als im Vorjahr. Die Experten machen deutlich, dass sich die Investoren von den hohen Preisen nicht abschrecken lassen - und, dass eine Entspannung am Münchner Immobilienmarkt auch in den kommenden Jahren nicht zu erwarten ist. Allerdings stagniert der Gewerbe-Immobilienmarkt, der 2014 ein Minus von elf Prozent verzeichnete.

© SZ vom 11.06.2015 / smüh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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