Zu gern wüsste man, ob die Mitarbeiter des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit im vergangenen Jahr noch Eier von Bayern-Ei gegessen haben. Oder die Mitarbeiter des Landratsamts Dingolfing-Landau? Auch dort wusste man, dass in dem Großbetrieb, der seine Eier weit über Deutschlands Grenzen hinaus verschickt, eine seltene Form von Salmonellen gefunden wurde. Spätestens seit April 2014 war das bekannt. Seither konnten die Mitarbeiter dieser beiden Behörden also Bayern-Ei-Produkte meiden. Doch wer hatte von all dem keine Ahnung? Die Verbraucher. Dabei hätten die das sicher auch gern gewusst.
Wohl niemand will ein Ei essen, von dem er weiß, dass es Salmonellen enthält. Auch keine Nudeln oder Kekse, die mit solchen Eiern hergestellt wurden. Zwar sind Salmonellen längst nicht immer lebensbedrohlich, eklig sind sie aber in jedem Fall. Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) aber sieht keine Versäumnisse bei den Behörden. Das stellte sie am Donnerstag im Landtag klar.
Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel Dänemark. Dort ist es dank strenger Hygienevorschriften gelungen, dass Salmonellen so gut wie kein Problem mehr sind. Vor allem aber erfahren Verbraucher dort seit Jahren, was bei amtlichen Lebensmittelkontrollen herausgekommen ist. Per Smiley: Ein lachendes Gesicht signalisiert, dass alles tipptop war, ein weinendes steht für das Gegenteil. Jedes Restaurant und jeder Lebensmittelbetrieb muss den Smiley gut sichtbar am Eingang anbringen. Schon das allein erzeugt enormen Druck, den Betrieb sauber zu halten.
Dass das Smiley-System extrem erfolgreich ist, erkannten auch Deutschlands Verbraucherschutzminister. 2011 waren sie kurz davor, es einzuführen. Bezeichnend ist: Es gab damals nur einen einzigen Minister, der das transparente, verbraucherfreundliche Verfahren ablehnte - den damaligen Gesundheitsminister aus Bayern. Markus Söder.