Hacker-Angriff weitreichender als zunächst gedacht
Der Hacker-Angriff auf die US-Personalbehörde Office of Personnel Management (OPM) galt ohnehin schon als einer der massivsten Einbrüche in Computer der US-Regierung - nun soll er noch weitreichender sein als bisher angenommen. Hackern ist es nach einem Bericht der Washington Post gelungen, auf eine Datenbank zuzugreifen, in der sensible Informationen über frühere und jetzige Staatsbedienstete aufgeführt seien.
Unter anderem sind auch so genannte background checks enthalten. Dabei handelt es sich um Nachforschungen über Bewerber. Mit ihnen soll festgestellt werden, ob Beamte dazu berechtigt sind, Zugang zu Informationen zu bekommen, die als geheim eingestuft werden. Die Daten von Mitarbeitern des Geheimdienstes CIA seien in aller Regel nicht enthalten, so die Washington Post. Komplett auszuschließen sei dies aber nicht. US-Beamte befürchten nun, dass CIA-Mitarbeiter enttarnt werden könnten.
US-Präsident:Hacker hatten Zugriff auf Obamas Mails
Mutmaßlich russische Hacker konnten offenbar Emails von US-Präsident Obama mitlesen. Es handelt sich nicht um geheime Infos - belanglos sind sie aber keineswegs.
Diese Auskunt geben die Daten
Durch den Hacker-Angriff konnten die Angreifer anscheinend Daten entwenden über die finanzielle Situation der Person, dazu Informationen Verwandte, Freunde und Kontakte ins Ausland. Darüber hinaus, so die Nachrichtenagentur AP, seien auch Auskünfte über psychische Erkrankungen und Drogenmissbrauch Teil der Informationen.
Mit den Daten sollen Beamte erpresst werden können
Wie viele Beamte von dem Hacker-Angriff betroffen sind, ist noch unklar. Bereits am vierten Juni teilte OPM mit, dass ein Angriff auf die eigenen Systeme stattgefunden hatte. Die Behörde sprach davon, bis zu vier Millionen Menschen zu benachrichtigen, da die Gefahr bestehe, dass deren Informationen nun in fremde Hände gelangt seien. Medienberichten zufolge könnte die Zahl dieses ersten Hacks deutlich höher liegen, von bis zu 14 Millionen Geschädigten ist die Rede. Bis dato gingen Ermittler davon aus, dass zum Beispiel Sozialversicherungsnummern ausgespäht wurden.
Die Washington Post zitiert einen hochrangigen Ex-Mitarbeiter für Spionageabwehr, ihm zufolge ist der Schaden nun deutlich massiver. In den Daten lassen sich "jahrzehntealte persönliche Informationen über Menschen finden, die über Freigaben verfügt haben." Dadurch würden diese zum Ziel von fremden Staaten, ihre Kontakte in anderen Ländern könnten Opfer von Angriffen werden.
Offiziell ist unklar, wer hinter dem Angriff steckt
Meinung US-Klage gegen chinesische Hacker:Gefährliche Funkstille zwischen den Weltmächten
Die Klage gegen chinesische Hacker-Angriffe zeigt den Frust der USA über einen fehlenden Dialog mit Peking. Beide Seiten wissen, dass die Klage zu nichts führen wird. Der Konflikt macht offensichtlich, dass für die Weltmächte beiderseits anerkannte Regeln und Gerichte fehlen. Ein Problem mit gefährlichem Potenzial.
In mehreren US-Medienberichten ist die Rede davon, dass China hinter dem Angriff stecken soll. Diese beziehen sich auf Analysten und Offizielle, die anonym bleiben wollen. Grundsätzlich sei zu beobachten, wie China in den vergangenen Jahren systematisch Datenbanken ausspähe. Offiziell hat die US-Regierung China nicht beschuldigt.