Stadttheater Fürth:Der Himmel, so leer

Stadttheater Fürth: Die tödliche Klimax von "Baruchs Schweigen": Der Schwager (Lorin Wey) erwürgt sein Kind (Philipp Petzold), um sich vor der Entdeckung zu retten.

Die tödliche Klimax von "Baruchs Schweigen": Der Schwager (Lorin Wey) erwürgt sein Kind (Philipp Petzold), um sich vor der Entdeckung zu retten.

(Foto: Thomas Langer)

"Baruchs Schweigen" in Fürth: Der Komponistin Ella Milch-Sheriff glückt die Umwandlung des Tagebuchs ihres Vater zur Kammeroper. Sie ist ein ergreifendes Memento für die Überlebenden der Schoah

Von Eva-Elisabeth Fischer, Fürth

Bei "Baruchs Schweigen" kann man nicht weghören. Dieses Schweigen erzählt von den Monstern der Vergangenheit, die noch die Seelen der nächsten Generation vergiften. Die Kammeroper "Baruchs Schweigen" der israelischen Komponistin Ella Milch-Sheriff, geboren 1954, beruht auf den Tagebuchaufzeichnungen ihres Vaters, des polnischen Juden Baruch Milch, und handelt nicht nur von den Traumata der Schoah-Überlebenden, sondern auch von den psychischen Beschädigungen der zweiten Generation. Ella fühlte die Monster, die ihre Eltern quälten, konnte sie aber nicht benennen. Ihre Eltern ließen alle Fragen abprallen an der Mauer wortlosen Einvernehmens, an der Kälte, an der Lieblosigkeit als Immunisierung gegen noch mehr potenziellen Schmerz.

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