Der umstrittene Leiter der Geretsrieder Realschule, Armin Eder, kehrt zum 1. August als Direktor nach Schongau zurück, wo er bis 2013 Konrektor war. Zugleich wechselt der jetzige Schongauer Schulleiter Christian Zingler ins Direktorat der Geretsrieder Realschule. Dies ließ das Kultusministerium am Donnerstagnachmittag in parallelen Personalversammlungen an beiden Schulen bekannt geben. Im Anschluss informierte Ministeriumssprecher Henning Gießen die Öffentlichkeit über die Rochade, von der sich das Ministerium eine Lösung für die verfahrene Situation in Geretsried erhofft.
Eder stand nach längeren internen Querelen im vergangenen halben Jahr auch öffentlich in der Kritik, weil er als Leiter der säkular geprägten Geretsrieder Realschule und zugleich als geweihter katholischer Diakon bei vielen Schülern, Eltern und Lehrern einen missionarischen Eindruck hinterlassen hatte. Schon zu Beginn seiner Geretsrieder Amtszeit im Jahr 2013 setzte Eder gegen die große Mehrheit der Lehrer Schulkreuze durch und überwarf sich dabei mit weiten Teilen des Kollegiums. Im Streit über Schulgebete und über seinen auf einen bestimmten Lehrer gemünzten Ausspruch "Atheisten sind dumm" setzte Eder in einer verhörähnlichen Situation eine ganze Schulklasse unter Druck, wofür er sich später entschuldigt hat. Seit Ostern war Eder lange nicht an der Schule, so dass im Kollegium schon leichte Verwunderung herrschte, als er nach den Pfingstferien überhaupt wieder die Arbeit aufnahm.
Der nun in Geretsried vom Ministerialbeauftragten Wilhelm Kürzeder verkündete "Ringtausch" von Eder und Zingler gehe auf deren gemeinsamen Antrag zurück, heißt es aus dem Ministerium. Für die Realschule Geretsried sei das "die Chance, den Schulfrieden wieder herzustellen", was auch oberstes Ziel des Ministeriums sei. Für Eder sei der Wechsel "die zweite Chance, die jeder verdient".