FC Bayern:Müller will Historisches

Germany vs. Gibraltar

Thomas Müller, hier im Trikot der Nationalmannschaft.

(Foto: dpa)

Der vierte Meistertitel in Serie würde Thomas Müller "persönlich gefallen", ein Kroate schlägt beim Tennisturnier in Halle eine rekordverdächtige Anzahl von Assen und Tischtennis-Profi Dimitrij Ovtcharov schafft bei den Europa-Spielen Erstaunliches.

FC Bayern, Thomas Müller: Der Offensivspieler möchte mit dem FC Bayern München in der kommenden Saison Bundesliga-Geschichte schreiben. "Es hat noch keine Mannschaft geschafft, viermal nacheinander deutscher Meister zu werden. Wir haben uns in den letzten Jahren viele Rekorde geschnappt, der würde mir persönlich gefallen", sagte der 25 Jahre alte Nationalspieler am Freitag. Bislang haben es die Bayern immer nur geschafft, dreimal in Serie den Meistertitel zu gewinnen (1972-1974, 1985-1987, 1999-2001, 2013-2015).

Mit den Bayern strebt Müller in der kommenden Saison auch wieder alle drei möglichen Titel in Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal an. "Wir wollen überall um die Krone mitspielen", sagte er zum Triple-Gewinn, der dem deutschen Rekordchampion erstmals 2013 gelungen war.

Müller ist Bundestrainer Joachim Löw dankbar, dass er auf ihn in den Juni-Länderspielen gegen die USA und Gibraltar verzichtet hatte. So kann der Weltmeister in diesem Sommer ein ungewöhnlich langen Urlaub von fünf Wochen vor dem Start in die EM-Saison hatte. "Ich habe das dankend angenommen. Man will ja auch, dass im kommenden Jahr zum richtigen Zeitpunkt die Leistung stimmt", sagte Müller bei einem Benefiz-Golfturnier für sein Herzensprojekt "YoungWings". Müller fungiert als Botschafter für die Beratungsstelle für trauernde und traumatisierte Kinder, die aktuell den Bau eines speziellen Hauses in München plant. Dafür müsse nur noch ein Grundstück gefunden werden.

Tischtennis, Europaspiele: Dimitrij Ovtcharov hat die Goldmedaille bei den Europaspielen gewonnen und sich damit auch das direkte Ticket für Olympia 2016 in Rio de Janeiro gesichert. Der topgesetzte Weltranglisten-Sechste bezwang im Finale am Freitag in Baku nach hartem Kampf seinen Clubkollegen Wladimir Samsonow aus Weißrussland mit 4:3-Sätzen. In Abwesenheit des erkrankten Timo Boll dominierte Europameister Ovtcharov die Einzelkonkurrenz, musste im Endspiel nach 0:2- und 2:3-Satzrückstand aber mächtig kämpfen. Der 26-Jährige machte damit das Triple aus Siegen bei Europaspielen, Europameisterschaft und Europa-Top-16 perfekt.

Tennis, Halle: Der letztjährige US-Open-Finalist Kei Nishikori und der neue Aufschlag-Rekordhalter Ivo Karlovic sind beim Tennisturnier in Halle als erste Spieler in das Halbfinale eingezogen. Nishikori setzte sich am Freitag bei der mit 1,7 Millionen Euro dotierten Rasen-Veranstaltung gegen den Polen Jerzy Janowicz mit 6:4, 5:7, 6:3 durch. Karlovic hatte zuvor bei seinem 7:5, 6:7 (8:10), 6:3-Erfolg gegen den Tschechen Tomas Berdych 45 Asse geschlagen und damit eine neue Bestmarke für Matches über zwei Gewinnsätze aufgestellt. Der 2,11 Meter große Kroate trifft jetzt auf den Schweizer Roger Federer oder Florian Mayer aus Bayreuth.

Tennis, Frauen: Deutschlands beste Tennisspielerin Angelique Kerber ist beim WTA-Turnier in Birmingham in das Halbfinale eingezogen und zeigt sich gut eine Woche vor Wimbledon-Start in starker Form auf Rasen. Die 27-Jährige aus Kiel gewann am Freitag bei der mit 731 000 US-Dollar dotierten Vorbereitungs-Veranstaltung auf den Grand-Slam-Klassiker in London gegen die Tschechin Katerina Siniakova 6:2, 6:4. Im Kampf um den Einzug ins Endspiel trifft die Weltranglisten-Zehnte entweder in einem deutschen Duell auf ihre Fed-Cup-Kollegin Sabine Lisicki oder auf die Slowakin Daniela Hantuchova. Das Turnier in Wimbledon beginnt am 29. Juni.

Europapokal, Strafe: Dynamo Moskau ist wegen Verstößen gegen das Financial Fairplay der Uefa von der kommenden Saison der Europa League ausgeschlossen. Darüber hinausgehende Strafen seien gegen den Tabellenvierten der abgelaufenen Saison nicht verhängt worden, sagte dessen Vorstandsvorsitzender Wassili Titow. Offensichtlich hat der ehemalige Klub des deutschen Ex-Nationalspielers Kevin Kuranyi sich erneut über eine Budgetbeschränkung hinweggesetzt, damit griff die bisher zur Bewährung ausgesetzte Einjahresstrafe.

Auch der frühere türkische Meister Bursaspor ist ausgeschlossen. Der Internationale Sportgerichtshof CAS hatte in der vergangenen Woche den Einspruch des Tabellensechsten der Süper Lig gegen eine 2012 ausgesprochene Einjahressperre zurückgewiesen. Bursaspor war vor drei Jahren wegen Verstößen gegen das Financial Fairplay sanktioniert worden, das Urteil besagte: Der Klub wird auf Bewährung für ein Jahr ausgeschlossen, falls er sich bis 2017 für einen Europapokal-Wettbewerb qualifiziert. In der Saison 2013/14 brach Bursa erneut die Regeln und wurde dafür nun bestraft.

1. FC Köln, Patrick Helmes: Der frühere Fußball-Nationalspieler hat den Kampf gegen seine chronischen Hüftbeschwerden aufgegeben und seine Profikarriere beendet. Der 31-Jährige wird bei seinem Klub 1. FC Köln Co-Trainer der U21 in der Regionalliga. "Nach meiner Verletzung habe ich sehr hart gearbeitet, um noch einmal auf den Platz zurückzukehren. Mein Körper lässt das aber nicht zu, und deshalb war es jetzt Zeit, mich neu zu orientieren", sagte Helmes. Er hatte sein letztes Pflichtspiel am 11. Mai 2014 bestritten. In der Vorbereitung auf die abgelaufene Saison war bei ihm ein Knorpelschaden in der Hüfte diagnostiziert worden.

Formel 1, Red Bull: Die beiden Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat müssen beim Großen Preis von Österreich jeweils um zehn Positionen weiter hinten starten. In beiden Autos muss beim siebten Saisonlauf zur Formel-1-Weltmeisterschaft an diesem Wochenende in Spielberg ein fünfter Motor eingesetzt werden. Dies bestätigte Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko der österreichischen Nachrichtenagentur APA am Freitag vor dem ersten freien Training.

Laut Reglement stehen jedem Piloten vier Antriebseinheiten pro Saison zur Verfügung. Wird ein weiterer Turbo-Sechszylinder benötigt, hat dies automatisch eine Strafversetzung um zehn Plätze zur Folge. Der Australier Ricciardo tritt bereits im ersten freien Training auf dem 4,326 Kilometer langen Kurs mit dem neuen Motor an. Der Russe Kwjat fährt laut Marko am Samstag mit dem fünften Triebwerk. "Uns bleibt nichts anderes übrig, zumindest bei Kwjat", sagte Marko. Die Analyse habe ergeben, dass der Renault-Antrieb voraussichtlich nicht das gesamte Rennwochenende halten würde. Bei Ricciardo wird der Motor aus taktischen Gründen gewechselt, da sich Red Bull auf der hauseigenen Strecke wegen des PS-Nachteils gegenüber der Konkurrenz keine Chancen ausrechnet.

Formel 1, Ferrari: Für Sebastian Vettel war das erste freie Training zum Großen Preis von Österreich bereits nach 22 Minuten zumindest vorerst vorbei. Der vierfache Formel-1-Weltmeister musste seinen Ferrari am Freitag auf dem 4,326 Kilometer langen Kurs wegen eines technischen Defektes abstellen. Möglicherweise versagten die Bremsen. Der Rennwagen wurde mit einem Kran auf einen LKW geladen und an die Box zurückgebracht. Vettel liegt vor dem siebten Saisonlauf am Sonntag in der Fahrerwertung mit 108 Punkten auf dem dritten Platz. Der Heppenheimer hat 43 Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Lewis Hamilton (151). Hinter dem britischen Titelverteidiger liegt Nico Rosberg (Wiesbaden/134) im zweiten Mercedes auf Rang zwei.

Handball, HSV Hamburg: Die juristische Auseinandersetzung zwischen dem Handball-Bundesligisten HSV Hamburg und seinem früheren Meistertrainer Martin Schwalb (52) geht weiter. Wie das Landesarbeitsgericht der Bild-Zeitung bestätigte, legten die Hanseaten Berufung gegen das erstinstanzliche Urteil des Arbeitsgerichts Hamburg ein.

Die Kammer hatte im Dezember des vergangenen Jahres die fristgerechte Kündigung des HSV gegen Schwalb zum 30. Juni 2014 für unwirksam erklärt. Schwalb stand demnach die Zahlung von 294.000 Euro zu. Während der Turbulenzen um seine Trennung vom HSV hatte Schwalb einen Herzinfarkt erlitten, ist mittlerweile aber vollständig genesen. Einen Termin für die anstehende Verhandlung steht noch nicht fest.

U-21-EM: Mitfavorit England hat einen Fehlstart in die U21-EM in Tschechien hingelegt. Gegen Portugal unterlag das Team von Trainer Gareth Southgate am Donnerstag 0:1 (0:0) und ist nach dem ersten Spieltag Schlusslicht der Gruppe B. Joao Mario von Benfica Lissabon nutzte in der 57. Minute die Verwirrung im englischen Strafraum und traf zur Führung. Englands Sturmhoffnung Harry Kane (Tottenham Hotspur) machte dagegen zu wenig aus seinen Möglichkeiten. Bei Portugal kam Torhüter Daniel Fernandes vom Drittligisten VfL Osnabrück nicht zum Einsatz. Auch Rekord-Europameister Italien patzte zum Auftakt. Die Squadra Azzurra startete trotz langer Überzahl mit einer überraschenden 1:2 (1:0)-Niederlage gegen Schweden in das Turnier.

Der fünfmalige Titelträger führte in Olmütz nach einem verwandelten Foulelfmeter von Jungstar Domenico Berardi (29.) zur Pause, verlor aber durch Treffer von John Guidetti (56.) und Kiese Thelin (86./Foulelfmeter) noch die Partie. Beide Teams beendeten die Begegnung mit nur zehn Spielern. Schwedens Alexander Milosevic hatte früh die Rote Karte gesehen (28.), kurz vor Schluss musste auf der Gegenseite auch Stefano Sturaro (80.) nach einer Tätlichkeit vom Platz. Italien sah zur Pause nach dem Treffer von Berardi (Sassuolo Calcio) und in Überzahl bereits wie der sichere Sieger aus, gab das Heft aber noch aus der Hand. Guidetti (Celtic Glasgow) gelang im 37. Länderspiel für Schweden sein 25. Tor, ehe Thelin (Girondins Bordeaux) nachlegte. Branimir Hrgota von Borussia Mönchengladbach kam bei den Skandinaviern nicht zum Einsatz.

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