Ideen fürs Geretsrieder Zentrum:T-Zone mit Tiefgarage

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In der "Bürgerwerkstatt Zentrumsstärkung" bringen die Geretsrieder ihre Wünsche für den Karl-Lederer-Platz und die Egerlandstraße an. Sollte die erhoffte Belebung des Stadtzentrums gelingen, sind dort nach Ansicht von Fachleuten unterirdische Parkplätze nötig

Von Felicitas Amler, Geretsried

Fünf Dinge braucht der Karl-Lederer-Platz in Geretsried, um ein echtes Stadtzentrum zu sein. So sieht es Stefan Leuninger, Münchner Büroleiter der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA), und zählt auf: Mehr Einzelhandel, einen Drogerie- und einen Lebensmittelmarkt ("Ohne das wird das nix"), deutlich größere Verkaufsflächen, Planungssicherheit für Investoren und ein attraktives Umfeld. Leuninger und Architekt Klaus Kehrbaum hielten am Donnerstag die Impulsreferate zur "Bürgerwerkstatt Zentrumsstärkung". Mit etwa 70 Teilnehmern - darunter viele Stadträte und Rathaus-Mitarbeiter - sammelten sie Ideen für den Karl-Lederer-Platz. Dieser soll nach neuer Leitlinie der Stadtpolitik unter Bürgermeister Michael Müller (CSU) gezielt entwickelt werden. Ein neuer Bebauungsplan wird erarbeitet, der auch einen Teil der Egerlandstraße umfasst, so dass insgesamt von einer "T-Zone" gesprochen wird. Müller forderte eine klare politische Aussage für diese "strategische Ausrichtung der Stadtentwicklung".

Am Thementisch Einzelhandel nahmen neben Stadträtin Heidi Dodenhöft (2.v.l.) auch Bürger und Geschäftsbetreiber teil. (Foto: Hartmut Pöstges)

An vier Thementischen sortierten die Teilnehmer Kritik und Anregungen. Für den Bereich Einzelhandel wurden Angebote aufgezählt, die den Bürgern am und um den Karl-Lederer-Platz fehlen: Bekleidung, Parfümerie, Schuhe, Trachten, Elektrofachhandel, Eisdiele, Gastronomie. Aber es wurden auch einheitliche Ladenöffnungszeiten gefordert, eine schönere Gestaltung mit Bänken und Blumen und eine Belebung am Abend. Mit der Aufenthaltsqualität und Kultur auf dem Platz befasste sich ein eigener Tisch. Auch dort wurden die uneinheitlichen Öffnungszeiten moniert. Und es wurden Vorschläge zusammengetragen wie Zebrastreifen, Springbrunnen, eine städtebauliche Anbindung des Stadtmuseums, ein Kino und - auch hier - eine Eisdiele.

Den Workshop "Aufenthaltsqualität" moderierte Bauamtsmitarbeiter Andreas Porer. (Foto: Hartmut Pöstges)

Die Teilnehmer des Städtebau-Workshops wünschten sich zum Beispiel Arkaden und strukturierte Fassaden, größere Büroräume und eine vernetzte Tiefgarage. Mit der Tiefgarage, an der nach Ansicht der Fachleute kaum ein Weg vorbeiführen wird, wenn die erwünschte Intensivierung des Geschäftslebens und des Wohnens in der T-Zone gelingt, setzten sich die Diskutanten am Thementisch Verkehr auseinander. Ihr Moderator Jan Klinger, Leiter des Fachbereichs Verkehr und Umwelt im Rathaus, warnte allerdings: Eine Tiefgarage unter dem Karl-Lederer-Platz sei schon vor vielen Jahren erwogen und wegen der hohen Kosten verworfen worden. Fünf, sechs Millionen Euro müsse man da rechnen, sagte Klinger. Die Stadt selbst jedenfalls werde sich die angesichts anderer Herausforderungen wie Hallenbad und Eisstadion nicht leisten können.

Der neue Plan für die T-Zone soll überwiegend eine viergeschossige Bebauung ermöglichen und - als Pole von Sichtachsen - auch sechs Etagen zulassen. Nach Angeben des Architekten Kehrbaum, der den neuen Plan im Auftrag der Stadt erarbeitet, soll dieser bis Ende des Jahres fertig sein. Es gehe darum, so Kehrbaum, "die gute Stube der Stadt auf Vordermann zu bringen". Der nächste Schritt nach Auswertung der Bürgerwerkstatt ist die Präsentation in der Juli-Sitzung des Stadtrats.

© SZ vom 20.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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