Poststreik gefährdet Bürgerentscheid:Sontheim als Briefträger

Feldafings Gemeindechef muss Wahlunterlagen selber austragen

Von Michael Berzl, Feldafing

Wegen des Poststreiks wird der Feldafinger Bürgermeister Bernhard Sontheim zum Briefträger. Der Chef der Rathausverwaltung und seine Mitarbeiter müssen am Montag und am Dienstag die Wahlbenachrichtigungen für den Bürgerentscheid in zwei Wochen austeilen. "Uns bleibt nicht anderes übrig, als das selbst zu machen", sagte Sontheim am Freitag. Etwa 3000 Stimmberechtigte in der Gemeinde dürfen am Sonntag, 19. Juli, über die Zukunft des Bundeswehrgeländes und den dort geplanten Neubau der Artemed-Klinik entscheiden. Wegen fehlerhafter Stimmzettel musste der ursprünglich für vergangenen Sonntag angesetzte Termin schon einmal verschoben. Damit der Entscheid diesmal ordnungsgemäß stattfinden kann, müssen rechtzeitig die Benachrichtigungen raus, und da wird es nun zeitlich knapp. Von der Hauptstelle der Post in Rosenheim wurde Sontheim informiert, dass die Wahlbenachrichtigungen in Starnberg eingegangen seien, dass das Unternehmen aber keine Garantie übernehmen könne, ob sie rechtzeitig zugestellt werden. Ein Teil der Karten wurde schon ausgetragen, weiß der Bürgermeister, ein großer Packen wurde mittlerweile ins Feldafinger Rathaus gebracht. Anfang der kommenden Woche werden sich dann Bürgermeister, Rathausangestellte und Mitarbeiter des Bauhofs mit je einem Bündel Briefe auf den Weg durch die Gemeinde machen. Deswegen ist die Verwaltung an diesen Tagen nur eingeschränkt besetzt, so Sontheim.

© SZ vom 20.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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