Fürstenfeldbruck:Am Klinikum fehlt Personal

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Verdi ruft zu Demonstration der Brucker Krankenhausangestellten auf

Von Julia Kiemer, Fürstenfeldbruck

Der Personalmangel ist im Brucker Klinikum deutlich zu sehen und zu spüren. Rund 850 Mitarbeiter sind dort beschäftigt, laut eines Personal-Checks der Gewerkschaft Verdi sind das fast 130 zu wenig. Das kann auch Holger Geißler, der Personalratsvorsitzende im Klinikumbestätigen: "Die Personalsituation ist nicht mehr tragbar, über 10 Prozent fehlen uns an Mitarbeitern". Man komme einfach nicht mehr hinterher und die Wartezeiten in der Ambulanz seien teilweise unzumutbar. Schon in der Ambulanz würden etwa zwei bis drei Menschen fehlen und nachts sei er froh, wenn die wichtigsten Abteilungen kompetent besetzt werden könnten. Aufgrund der prekären Situation werden die Brucker dem Aufruf von Verdi folgen. Am Mittwoch, 24. Juni findet die bundesweite Demonstration "Aktion 162 000" statt. 162 000 Menschen, so viel Personal fehlt laut Verdi in deutschen Krankenhäusern. Die Gewerkschaft fordert nun alle Mitarbeiter der Krankenhäuser, von der Putzfrau bis zum Arzt, sowie Patienten und Bürger auf, vor den jeweiligen Krankenhäusern um 13 Uhr den Notstand für zehn Minuten sichtbar zu machen. 162 000 Blätter sollen insgesamt bundesweit verteilt und hochgehalten werden, jedes Blatt steht dabei für eine Arbeitskraft. In Bruck müssten demnach 129 Blätter in die Höhe gehalten werden, aber das sei nicht möglich. Er könne nur etwa ein Drittel davon mobilisieren, der Rest müsse bei den Patienten bleiben, so Geißler. Mit der Aktion versuche man bildlich darzustellen, wie viel Personal wirklich fehle. Es solle ein Zeichen gesetzt werden. Arbeitgeber und Arbeitnehmer seien sich einig, dass es so nicht weitergehen könne. Aber ob die Gesundheitsminister, die sich auch am 24. Juni zu einer Konferenz treffen, letztendlich auf die Situation reagieren, da sei er sich nicht ganz so sicher.

© SZ vom 24.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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