Untersuchung in Südafrika:Polizei soll für Tod von Minenarbeitern verantwortlich sein

  • Einem Untersuchungsbericht zufolge trägt die Polizei die Schuld am Tod von 34 Menschen während eines Streiks bei der südafrikanischen Platinmine Marikana.
  • Grund für die Eskalation war demnach eine verfehlte Strategie der Polizisten. Sie wollten die Streikenden mit Stacheldraht einkesseln und dann entwaffnen, als das misslang, wandten sie Waffengewalt an.

Polizei hatte "fehlerhaften" Plan

Es war eigentlich nur ein Streik, doch er eskalierte - mit tödlichen Folgen. 34 Arbeiter der südafrikanischen Platinmine Marikana kamen im August 2012 bei einem blutigen Polizeieinsatz ums Leben. Es war der schlimmste Ausbruch von Gewalt in dem Land seit dem Ende der Apartheid.

Eine Untersuchungskommission in Südafrika macht nun das Vorgehen der Polizei dafür verantwortlich, dass die Dinge außer Kontrolle gerieten. Das meldet die britische BBC. Die Polizei habe einen "fehlerhaften" Plan für den Umgang mit dem Arbeitskampf gehabt.

Falsche Taktik angewandt

Präsentiert wurden die Ergebnisse der Untersuchung demnach von Südafrikas Präsident Jacob Zuma. Ihm zufolge plante die Polizei am Morgen des 16. August 2012, die Arbeiter mit Stacheldraht zu umzäunen, sie zu entwaffnen und dann aus dem abgesperrten Bereich zu entlassen.

Aber als die Zahl der Streikenden im Laufe des Tages anwuchs, hätte die Polizei eine Taktik angewendet, die zum Tod der 34 Minenarbeiter führte.

Der Kommission zufolge hätte die Polizei, dass es wegen der Entwicklung der Situation "unmöglich sein würde, die Streikenden ohne erhebliches Blutvergießen zu entwaffnen und zu zerstreuen".

Die Polizei selbst hatte ihr drastisches Vorgehen gegen die Streikenden stets mit der Notwendigkeit zur Selbstverteidigung gerechtfertigt.

Nach dem blutigen Vorfall waren zunächst Dutzende Minenarbeiter beschuldigt worden, für die Eskalation der Lage verantwortlich gewesen zu sein.

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