Sebastian Vettel:Mit Tempo 360

Lesezeit: 2 min

Sebastian Vettel beim Grand Prix in Silverstone (Großbritannien). (Foto: dpa)

Der Formel-1-Fahrer erzählt, wie er trainiert, wovor er Angst hat - und was passiert, wenn er während eines Rennens aufs Klo muss.

Interview von Anne Kostrzewa und Korbinian Eisenberger

Kanada, Österreich, Großbritannien: Gerade ist Formel-1-Saison, da ist Sebastian Vettel dauernd unterwegs. Er muss täglich trainieren und sich auf seine Rennen vorbereiten. Für ein Treffen oder Telefonat hat er da keine Zeit. Die Fragen hat er deshalb in einer Trainingspause per E-Mail beantwortet.

SZ: Herr Vettel, was ist die schnellste Geschwindigkeit, die Sie je gefahren sind?

Sebastian Vettel: Ich denke, es war etwa Tempo 360, in Italien auf der Rennstrecke in Monza.

SZ: Würden Sie gern noch schneller fahren können?

Vettel: Auf jeden Fall. Tempo kannst du nie genug haben. Jeder Rennfahrer will das schnellste Auto haben, vor allem in den Kurven.

SZ: Was begeistert Sie an der Formel 1 am meisten?

Vettel: Einfach alles! Die Motorengeräusche, der Geruch, das Fahren, die Technik der schnellen Autos, die Fans!

SZ: Wie sieht für Sie ein perfekter Renntag aus?

Vettel: Mir gelingt ein guter Start und im Rennen habe ich das Gefühl, das Maximum rauszuholen. Dann steige ich natürlich aufs Podium, am liebsten ganz nach oben! Und von dort genieße ich die Nationalhymne und den Jubel.

SZ: Fahren Sie privat auch immer so schnell wie möglich?

Vettel: Nein, natürlich nicht. Ich gebe nur auf der Rennstrecke richtig Gas.

SZ: Ist das harte Arbeit oder eher Spaß?

Vettel: Immer noch Spaß! Das Fahren ist immer Spaß!

SZ: Gab es mal einen Moment, in dem Sie Ihr Auto nicht mehr unter Kontrolle hatten?

Vettel: Bisher ist immer alles gut gegangen. Aber manchmal geht man auch ein Stück zu weit.

Zur Person

1 / 1
(Foto: Erwin Scheriau/dpa)

Im Sommer 2007 durfte Sebastian Vettel als Ersatzpilot erstmals ein Formel-1-Rennen fahren. Damals wusste er noch nicht, dass er später vier Weltmeisterschaften hintereinander gewinnen würde. 2014 lief es bei seinem Rennstall Red Bull nicht mehr so gut. Vettel, seit Freitag 28 Jahre alt, wechselte schließlich zu Ferrari. Viele Fans hoffen jetzt, dass er genauso erfolgreich wird wie früher Michael Schumacher.

SZ: Haben Sie gar keine Angst, sich zu verletzen?

Vettel: Nein, aber ich habe Respekt vor dem Tempo. Angst habe ich nur vor Mäusen.

SZ: Wie trainieren Sie fürs Formel-1-Fahren?

Vettel: Am dringendsten braucht ein Rennfahrer die Muskeln in Nacken, Bauch und Beinen. Die trainiere ich täglich, mit Laufen, Radfahren und Krafttraining, am liebsten in der Natur. Bergsteigen und Klettern finde ich auch super.

SZ: Was tun Sie eigentlich, wenn Sie während eines Rennens plötzlich aufs Klo müssen?

Vettel: Das ist mir zum Glück noch nie passiert. Ich gehe immer vorher. Aber im Notfall muss man es halt laufen lassen.

SZ: Wenn es mit der Profikarriere nicht geklappt hätte . . .

Vettel: . . . wäre ich wahrscheinlich an der Uni gelandet und hätte so was wie Maschinenbau studiert.

SZ: Werden Sie noch lange Formel 1 fahren?

Vettel: Hoffentlich! Die Lust ist weiterhin riesengroß . . .

© SZ vom 04.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: