Fußball-Bundesligist:Schalke holt Stevens, Büskens und Sand zurück

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Huub Stevens hat durch seine Erfolge als Trainer eine besondere Beziehung zu Schalke 04. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Drei Vereinsidole sollen künftig den Aufsichtsrat der Gelsenkirchner beraten. Der Mainzer Gonzalo Jara wird bei der Copa América wegen eines Po-Grabschers gesperrt. US-Sprinter Gatlin sendet eine beeindruckende Botschaft an Usain Bolt.

Bundesliga, Schalke 04: Fußball-Bundesligist Schalke 04 hat auf die verkorkste Saison mit einer Rückholaktion dreier Klubidole reagiert. Jahrhunderttrainer Huub Stevens, UEFA-Cup-Sieger Mike Büskens und Stürmer Ebbe Sand sollen künftig den Aufsichtsrat der Königsblauen als sportlicher Beirat unterstützen. "Wir haben verstanden", sagte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies, der neben Manager Horst Heldt besonders in der Kritik stand. Der Klubchef gab sich nach der enttäuschenden Rückrunde und dem Fan-Aufstand zum Saisonende selbstkritisch. "Wir haben grottenschlechten Fußball gespielt, den falschen Trainer verpflichtet", gab Tönnies zu: "Wir haben Fehler gemacht - auch ich." Auch Heldt, mit Pfiffen und Buhrufen empfangen, punktete mit klaren Worten: "Das war eine beschissene Saison. Am meisten schmerzt die Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben. Dafür trage ich die Verantwortung." Forderungen nach einem Rücktritt wies er zurück: "Verantwortung bedeutet kämpfen, nicht aufgeben."

Mit der Verpflichtung von Trainer André Breitenreiter traf der umstrittene Manager ebenso den Nerv der Fans wie mit dem Versprechen, noch mehr Talente aus dem eigenen Nachwuchs einzusetzen. Am Ende gab es Applaus statt Pfiffe für den umstrittenen Manager. Finanzvorstand Peter Peters präsentierte positive Zahlen. Die Königsblauen hatten 2014 ihrem Umsatz auf 215,3 Millionen Euro gesteigert und einen Ertrag von 4,2 Millionen erwirtschaftet. Die Verbindlichkeiten sanken um 14,2 auf 163,9 Millionen. "Die wirtschaftliche Entwicklung ist mehr denn je eine Erfolgsgeschichte", betonte Peters.

Justin Gatlin: Der Sprinter hat seine großartige Form bei den US-Meisterschaften der Leichtathleten eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Am letzten Tag der Titelkämpfe gewann der 33-Jährige am Sonntag (Ortszeit) in Eugene/Oregon die 200 Meter in 19,57 Sekunden. Er unterbot seine an gleicher Stelle Ende Mai gelaufene Weltjahresbestzeit und stellte zugleich einen neuen Rekord für die US-Trials sowie das Hayward-Field auf. "Ich wollte rausgehen und ein Statement abgeben, das ist mir gelungen. Dies war wohl eines meiner besten Rennen, das ich je gelaufen bin. Ich fühle mich derzeit richtig gut", sagte Gatlin.

Er hält in diesem Jahr auch über die 100 Meter mit 9,74 Sekunden die globale Bestmarke und gilt als härtester Kontrahent des derzeit formschwachen Jamaikaners Usain Bolt für die Weltmeisterschaften Ende August in Peking. Doch obwohl Bolt bisher so überhaupt nicht in die Gänge kommt, hat ihn die Konkurrenz noch nicht abgeschrieben. "Alles, was er jetzt macht, ist egal. Wenn es um die Titel geht, ist er immer bereit", sagte Ex-Weltmeister Tyson Gay, der sich in Eugene in 9,87 Sekunden den US-Titel über 100 m sicherte. Allerdings wird am Thron des Königs heftig gerüttelt.

Tibor Pleiß: Der Basketball-Nationalspieler steht in intensiven Verhandlungen mit den Utah Jazz und könnte noch in diesem Sommer den Sprung in die nordamerikanische Profiliga NBA schaffen. Wie mehrere US-Medien berichten, reiste der 25 Jahre alten Center vom spanischen Topklub FC Barcelona in den vergangenen Tagen zu Gesprächen nach Utah. Bei den Jazz könnte der 2,18-m-Riese neuer Backup des Franzosen Rudy Gobert werden.

Erst im Februar hatte Utah die Rechte an Pleiß, der in Barcelona noch einen Vertrag bis 2016 besitzt, von den Oklahoma City Thunder erworben. Pleiß war 2010 von den New Jersey Nets (mittlerweile Brooklyn Nets) gedraftet worden. Später gingen die Rechte an OKC. Zuletzt hatte es auch Gerüchte über einen möglichen Wechsel zum Bundesligisten Bayern München gegeben. Der ehemalige Bamberger selbst hatte das als "Unsinn" bezeichnet und eine Rückkehr nach Deutschland vorerst ausgeschlossen.

Copa América: Der chilenische Verteidiger Gonzalo Jara ist für seinen Po-Grapscher während der Copa América für drei Spiele gesperrt worden. Chiles Fußballverband teilte am Sonntag mit, er akzeptiere die Entscheidung des Disziplinarausschusses des südamerikanischen Verbands Conmebol. Damit fällt Jara für den Rest der Copa América aus. Der Spieler von Mainz 05 hatte im Viertelfinale der Südamerikameisterschaft gegen Uruguay Edinson Cavani mit einem Griff an den Hintern provoziert. Der Stürmerstar von Paris St. Germain revanchierte sich mit einem leichten Schlag ins Gesicht des Bundesliga-Profis und wurde daraufhin vom Platz gestellt.

2. Bundesliga, FSV Frankfurt: Nach dem leichten Aufgalopp von Fußball-Zweitligist FSV Frankfurt für die neue Saison bei Kreisligist Eintracht Ober-Mockstadt (10:1) hat erst schweres Gerät die Rückfahrt der Hessen ermöglicht. Weil der FSV-Mannschaftsbus nach der Ankunft des Teams bei einem Wendemanöver ohne die bereits ausgestiegenen Spieler einen abfallenden Hügel heruntergerutscht war, konnte das Fahrzeug nur noch mithilfe eines ADAC-Spezialkrans geborgen und wieder auf den Zufahrtsweg gesetzt werden. Der Fahrer des Busses war bei seiner missglückten Aktion unverletzt geblieben. Frankfurts Spieler bekamen von der Aufregung vor der Sportanlage in Ranstadt und der Bergung ihres Transport-Gefährts nichts mit. Nach dem Schlusspfiff war die Mannschaft von Trainer Tomas Oral von den Gastgebern der von einem Sponsor vermittelten Begegnung zunächst noch zum Essen eingeladen. Als die Veranstaltung beendet war, stand der Bus wieder abfahrbereit in Position.

Tennis, Wimbledon: Der Weltranglistensiebte David Ferrer (Spanien) hat seinen Start in Wimbledon kurzfristig abgesagt. Der 33-Jährige leidet an einer Ellbogenverletzung. Das teilten die Veranstalter am Sonntag mit. Für Ferrer rückt Lucky Loser Luca Vanni aus Italien ins Hauptfeld des dritten Grand-Slam-Turniers der Saison, das am Montag (29. Juni) beginnt.

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