Wer mit einem Auto auffallen will, hat es heute schwer. Egal ob München, Hamburg oder Berlin: Einen Porsche findet man an jeder Ecke. Oder einen Mercedes, BMW, Jaguar. Selbst Maseratis und Ferraris sind keine Seltenheit. Wer ein automobiles Statement setzen will, braucht etwas anderes. Zum Beispiel das Nautilus Car. Von ihm gibt es nur zwei Exemplare, eines davon in fahrbereitem Zustand. Warum es so selten ist, hat einen einfachen Grund: Es wurde speziell für den Film Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen (2003) mit Sean Connery entworfen.
Am 11. Juli wird das Filmauto aus "Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen" versteigert. Wissenswertes über den skurrilen Dreiachser.
Da der Film im Gegensatz zur gleichnamigen Comicserie aus dem Jahr 1999 aber bei den Kritikern durchfiel, ist das Auto jetzt für einen Schnäppchenpreis zu haben. Das britische Auktionshaus, dass das Nautilus Car am 11. Juli versteigert, rechnet mit 25 000 bis 35 000 Euro. Für das gleiche Geld bekommt man einen VW Golf, fällt damit aber bestimmt nicht so auf.
Ganesha fährt mit
Entworfen von Production Designerin Carol Spier, die unter anderem auch an "Pacific Rim" (2013) und "A History Of Violence" (2005) arbeitete, basiert das sechsrädrige Nautilus Car auf einem Land-Rover-Feuerwehrauto, auf das eine neue Karosserie aufgesetzt wurde. Dass der Comic um die Jahrhundertwende im viktorianischen England spielt, interessierte sie dabei offenbar weniger. Die geschwungenen Linien orientieren sich an den ausladenden Limousinen der 1930er Jahre. Verziert ist das Nautilus Car, das im Film das Landfahrzeug des Jules-Vernes-Romanhelden Captain Nemo ist, mit fernöstlichen Ornamenten, die vom indischen Hindu-Gott Ganesha inspiriert sind. Per Hydraulik lässt sich die Karosserie um 20 Zentimeter anheben, was die Geländegängigkeit verbessert.
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In den letzten Jahren befand sich das Filmauto im Besitz von Stephen Lane, der es in seinem Prop Store in London ausstellte, einem Spezialgeschäft für Filmrequisiten. Er sei "regelrecht verliebt in den Wagen" gewesen. Jetzt wolle er ihn aber "weiterverkaufen, damit auch andere sich an dem Auto erfreuen können." Was Lane nicht sagt ist, dass er im Oktober schon einmal versuchte, das Nautilus Car zu versteigern, allerdings für eine wesentlich höhere Summe. Zwischen 55 000 und 85 000 Euro hatte er erwartet, doch es fand sich kein Käufer.
Zum Preis eines Kompaktwagens soll der Verkauf nun also gelingen. Einen Haken hat die Auktion aber. Zwar ist das Nautilus Car fahrbereit und soll mit seinem Rover-V8-Motor bis zu 130 km/h erreichen, doch eine Straßenzulassung hat das Fahrzeug nicht. Das erspart dem glücklichen neuen Besitzer aber ein weiteres Problem: Mit fast sieben Metern Länge und zwei Metern Breite findet man für das Auto sowieso keinen Parkplatz.