Medizinische Versorgung:Eine Klinik für den Landkreis

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Zwei Ärzte haben ein Konzept für eine Klinik in Kirchheim erarbeitet. (Foto: dpa)

Die CSU fordert den Aufbau eines Krankenhauses in Kirchheim. Das Konzept stammt von zwei Ärzten.

Von Martin Mühlfenzl, Landkreis

Dem Willen der CSU im Landkreis nach soll in der Gemeinde Kirchheim eine Klinik insbesondere für die Fachrichtungen Tumorchirurgie, allgemeine Onkologie, Revisions-Endoprothetik, Wirbelsäurechirurgie sowie mit einer Palliativstation und einer Notaufnahme entstehen. Einen entsprechenden Antrag hat CSU-Fraktionssprecher Stefan Schelle am Montagnachmittag im Kreisausschuss des Kreistags eingebracht; Kirchheims Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU) geht davon aus, dass der Antrag "noch vor der Sommerpause" behandelt wird.

"Es ist ein ganz neues Projekt", sagte Böltl nach der Kreisausschuss-Sitzung. "Allerdings beschäftigen wir uns schon etwas länger damit. Es gibt sogar schon ein Gesamtkonzept." Freilich keines der CSU, sondern ein von zwei Ärzten ausgefertigtes, die mit eben jenem Plan, in Kirchheim eine Klinik aufzubauen, an die Gemeinde herangetreten sind. Wer hinter diesem Ansinnen steht, wollte Böltl aber nicht sagen: "Es gilt in diesem Falle der Vertrauensschutz, da beide Ärzte noch in Festanstellungen sind." Aber: "Es sind im Raum München keine unbekannten Namen."

Das infrage kommende Gebäude steht derzeit leer

Der Antrag der CSU, der in der Kreisausschuss-Sitzung nicht mehr beraten wurde, ist detailliert ausgearbeitet: Der Landkreis, fordert die CSU-Fraktion, solle prüfen, unter welchen Voraussetzungen in dem bestehenden Gebäude an der Sonnenallee in Kirchheim ein Krankenhaus "für die Bevölkerung bedarfsgerecht aufgebaut und geführt werden" könne. Momentan steht das Gebäude, in dem einst die Firma Sun Microsystems, die dann von Oracle übernommen wurde, untergebracht war, zu zwei Drittel leer - im verbleibenden Drittel sitzt das IT-Unternehmen Netapp. Das soll dort auch bleiben, sagte Böltl. Das Gebäude indes gehört einem Fonds; Bürgermeister Böltl glaubt, eine Klinik müsste sich dann dort einmieten.

Die beiden Ärzte, besagt der Antrag, wollen eine Klinik mit sechs Stationen und 180 Betten aufbauen. Diese soll nicht als Privatklinik geführt werden; momentan sei ein Stiftungsmodell im Gespräch, sagte Böltl. Hierfür wäre der Landkreis der "ideale Projektpartner", er könne die Aufnahme einer Klinik in den Krankenhausplan des Freistaates forcieren. Die CSU-Fraktion im Kreistag glaubt zudem, mit der Klinik könnten 360 attraktive Arbeitsplätze entstehen. Dies sei eine große Chance für den Landkreis "als Wirtschafts-, Arbeits- und Wohnstandort".

© SZ vom 30.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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