Niederlande:Ausschreitungen bei Protesten gegen Polizeigewalt in Den Haag

Protest against the death of Aruban man after his arrest

Bereits Ende Juni begannen die Proteste in Den Haag.

(Foto: dpa)
  • Im niederländischen Regierungssitz Den Haag demonstrieren etwa 500 Menschen vor einer Polizeiwache gegen Polizeigewalt.
  • Dabei kommt es zu Ausschreitungen und Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften.
  • Auslöser der Proteste ist der Tod eines Mannes, der bei einem Musikfestival von der Polizei festgenommen wurde.

Proteste vor Polizeiwache

Nach dem Tod eines 42-jährigen Festivalbesuchers hat es gewaltsame Proteste gegen die niederländische Polizei gegeben. Wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete, versammelten sich am Montagabend etwa 500 Demonstranten vor einer Polizeiwache in Den Haag und riefen "Polizisten, Mörder". Auf Spruchbändern prangerten sie Polizeigewalt und Rassismus an.

Medienberichten zufolge bewarfen einige Demonstranten Polizisten mit Steinen und Knallkörpern. Wie auf Bildern des niederländischen Fernsehsenders NOS zu sehen war, steckten Demonstranten Matratzen, eine mobile Toilettenkabine und einen Container in Brand. Die Beamten gingen nach Medienberichten mit Schlagstöcken gegen die Demonstranten vor.

Tod nach Festnahme durch die Polizei

Auslöser der Proteste ist der Tod eines 42-Jährigen von der niederländischen Karibikinsel Aruba, der Verwandte in den Niederlanden besucht hatte. Er war am Samstagabend bei einem Musikfestival in Den Haag festgenommen worden. Auf Videoaufnahmen, die in den sozialen Netzwerken kursierten, war zu sehen, wie mehrere Polizisten den Mann auf den Boden drückten. Als er zu einem Polizeiwagen geschleppt wurde, konnte er sich offenbar nicht mehr selbst auf den Beinen halten.

Am Sonntag starb der Mann im Krankenhaus, wie die niederländische Staatsanwaltschaft mitteilte. Sie leitete Ermittlungen zu den Todesumständen ein. Laut Staatsanwaltschaft war der Mann im Besitz einer Waffe und hatte sich seiner Festnahme widersetzt. Eine Autopsie solle nun die genaue Todesursache klären. Die Staatsanwaltschaft rief zudem mögliche Zeugen auf, sich zu melden.

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