Service für Pendler:Die Bahn bessert nach

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Am Bahnhof Buchenau sollen während der Bauzeit an der Strecke neben S-Bahnen auch Regionalzüge halten. (Foto: Günther Reger)

Wer während der Bauarbeiten in den Sommerferien an der S 4 von Bruck nach München will, kann zwischen Bussen, S-Bahnen und Regionalzügen wählen. Die Vorschläge aus dem Landratsamt wurden umgesetzt

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

Deutlich verbessert hat die Bahn AG den Schienenersatzverkehr während der Gleisbauarbeiten auf der S 4 in den Sommerferien. Zusätzlich zu den Ersatzbussen von Bruck nach Pasing fahren nun Shuttlebusse nach Olching und Lochhausen. Alle zwei Stunden fährt sogar eine S-Bahn und viele Regionalzüge halten in Buchenau. Die Bahn AG ist damit Vorschlägen des ÖPNV-Beauftragten im Landratsamt nachgekommen. Bei der Vorstellung des Konzepts am Donnerstag im Landratsamt lobte Hermann Seifert denn auch die Kollegen von Bahn AG und S-Bahn-München in den höchsten Tönen.

Die DB Netz erneuert Gleise, Schwellen, Schotter und Unterbau auf rund acht Kilometern zwischen Puchheim und Fürstenfeldbruck. Darum steht in den Sommerferien nur ein Gleis für den Verkehr zur Verfügung. Zwischen Bruck und Pasing muss die S-Bahn Regional-, Fern- und Güterzügen weichen, erklärte ein Sprecher der Bahn. Als Ersatz sollten bloß Busse angeboten werden, was Proteste von Pendlern auslöste. Landrat Thomas Karmasin (CSU) forderte Verbesserungen, insbesondere Busse, die Pendler von der S 4 zu den beiden anderen Bahnlinien bringen, die den Landkreis durchqueren, was die Bahn AG zuerst ablehnte.

Anfang Mai trafen sich Vertreter der Kreisbehörde, der Bahn AG sowie der S-Bahn München, Eichenau und Puchheim wurden einbezogen. "Das war sehr konstruktiv, die Bahn hat sich auf uns zubewegt", sagte Seifert. Man prüfte, ob die Ersatzbusse zwischen Puchheim und Aubing auf dem Aubinger Weg nördlich der Gleise fahren zu lassen, um die Fahrzeit abzukürzen. "Die Busse passen in Aubing nicht durch den Tunnel", erklärte Michael Feuser von der S-Bahn-München.

Stattdessen gibt es nun verschiedene Busse. Jede halbe Stunde verkehrt zwischen Buck und Pasing ein Schnellbus ohne Zwischenhalt, der ein halbe Stunde unterwegs sein wird. Alle zehn Minuten startet ein Ortsbus, der Eichenau, Puchheim, Aubing und Leienfelsstraße abklappern und eine Stunde unterwegs sein wird. Obendrein können Pendler im Berufsverkehr in Shuttlebusse steigen, die von Eichenau nach Olching und von Puchheim nach Lochhausen fahren, um dort in einen Zug der S 3 einzusteigen. "Das ist sogar eine Beschleunigung", bemerkte Feuser. Außer den Shuttlebussen bieten sich reguläre Regionalbusse sowie der Expressbus Bruck-Germering an, um die fast stillgelegte S 4 zu umfahren, sagte Beate Brennauer, Pressesprecherin des MVV. Sie betonte, dass die Fahrgäste aufpassen und nachlösen müssen, wenn sie sich in anderen Tarifzonen bewegen als normalerweise.

Neu ist, dass alle zwei Stunden S-Bahnen zwischen München und Geltendorf fahren. Sie starten oberirdisch am Starnberger Flügelbahnhof, fahren durch bis Pasing und halten dann bis Geltendorf überall, außer in Schöngeising und Türkenfeld. Dieses Angebot wurde nach Angaben von Feuser möglich, weil das Unternehmen Alex, das die Strecke zwischen München und Lindau bedient, auf Fahrten verzichtet und in Geltendorf wenden lässt. Zwischen Geltendorf und Bruck pendelt die S-Bahn die ganzen Ferien über im 30-Minuten-Takt. Außerdem werden den ganzen Tag über Regionalzüge in Buchenau halten, kündigte der Planer an.

Der Ersatzfahrplan soll bei allen Auskünften, im Internet und auf App, zu finden sein, kündigte Breuer an. Fahrräder können in den Bussen prinzipiell nicht mitgenommen werden. Sollte einer aber nur halb voll sein, würden die Fahrer "mit Fingerspitzengefühl" agieren, sagte Feuser.

© SZ vom 03.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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