Bundesliga:Götze-Berater kritisiert den FC Bayern

Bayer Leverkusen - Bayern München

Bayerns Mario Götze.

(Foto: dpa)

Mario Götzes Berater hätte sich "mehr Rückendeckung" für seinen Spieler gewünscht. Marcus Sorg wird Nachfolger von U-21-Coach Horst Hrubesch. Jan Frodeno siegt bei der Ironman-EM in Frankfurt.

Bundesliga, FC Bayern: Volker Struth, Berater von WM-Held Mario Götze, hat das Verhalten von Fußballmeister Bayern München seinem Schützling gegenüber kritisiert. "Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass Mario in der einen oder anderen Situation mehr Rückendeckung erfahren hätte. Ich bin fest davon überzeugt: Wenn Mario Vertrauen spürt, ist es für ihn einfacher, noch mehr von seinem unglaublichen Potenzial abzurufen. Dann ist er einer der besten Spieler der Welt", sagte Struth der Bild am Sonntag. Götze sei ein "unglaublich professioneller Fußballer, der sehr hart an sich arbeitet. Das sehen viele gar nicht".

Dass Götze im Pokal-Halbfinale gegen Borussia Dortmund und in der Vorschlussrunde der Champions League gegen den FC Barcelona nicht in der Bayern-Anfangsformation stand, sei nicht spurlos an dem Ex-Dortmunder vorübergegangen. Struth: "Es ist doch völlig klar, dass er enttäuscht war und es ihn beschäftigt. Als Spieler fragt man sich natürlich: Warum spiele ich nicht von Beginn an? Deswegen ist Mario ja zu Bayern gegangen, um große Spiele zu spielen und Titel zu gewinnen. Und dann kommt bei einem Menschen auch ein gewisser Druck auf, den man nicht so abschütteln kann." Laut Struth fehle den Bayern zurzeit eine Person wie Ex-Präsident Uli Hoeneß, der wegen Steuerhinterziehung eine Haftstrafe verbüßt: "Uli Hoeneß hat sich immer vor seine Spieler gestellt."

U 21, Trainer: Marcus Sorg wird nach den Olympischen Spielen 2016 Nachfolger von Horst Hrubesch als Trainer der deutschen U21-Fußball-Nationalmannschaft. Das bestätigte DFB-Sportdirektor Hansi Flick im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. "Er soll im nächsten Jahr noch die U19-EM in Deutschland spielen und dann nach Rio von Horst übernehmen", sagte Flick der FAZ. Der 49 Jahre alte Sorg, der 2011 ein halbes Jahr die Bundesliga-Mannschaft des SC Freiburg trainierte, ist seit 2013 verantwortlich für die deutsche U19. Am Dienstag beginnt die diesjährige EM für die DFB-Auswahl mit dem Spiel gegen Spanien. Hrubesch hatte bereits nach dem Aus im EM-Halbfinale gegen Portugal (0:5) Ende vergangenen Monats Sorg ins Gespräch gebracht, ohne seinen Kollegen namentlich zu nennen: "Es wäre vielleicht ganz gut, wenn nach Olympia ein junger Trainer käme. Einer, der um 20, 30 oder noch mehr Jahre näher dran ist und die Sprache der Spieler noch besser spricht als ich."

Frauen-WM: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach ist mit dem Abschneiden der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft bei der WM in Kanada trotz des vierten Platzes zufrieden. "Auch wenn es diesmal nicht für ganz oben gereicht hat, bleibt das positive Fazit, dass wir zu den besten vier Teams der Welt zählen und uns für Olympia qualifiziert haben", sagte der 64-Jährige in einer Stellungnahme am Sonntag. Niersbach sprach Bundestrainerin Silvia Neid sein Vertrauen aus. "Mit den Erkenntnissen des Turniers und ihrer Erfahrung wird Silvia Neid die Mannschaft optimal auf Rio vorbereiten", betonte der DFB-Chef. In der Nacht zum Sonntag hatte die DFB-Auswahl im Spiel um Platz drei in Edmonton gegen England mit 0:1 nach Verlängerung verloren. Im Halbfinale hatte die Neid-Truppe gegen die USA mit 0:2 den Kürzeren gezogen. Niersbach: "Die knappen Ergebnisse bei dieser WM haben gezeigt, wie eng die Mannschaften an der Spitze zusammengerückt sind."

IOC: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) trauert um sein Mitglied Reynaldo González López. Der Kubaner starb am Samstag im Alter von 66 Jahren. González López war seit 1995 IOC-Mitglied und seitdem Mitglied in verschiedenen Kommission. Bis zu seinem Tod war er Generalsekretär der Panamerikanischen Sport-Organisation (PASO). "Er war ein leidenschaftlicher Sportführer. Der Sport in Mittel- und Südamerika und in der ganzen Welt verdanken ihm wie auch ich persönlich viel", sagte IOC-Präsident Thomas Bach.

Triathlon: Triathlon-Olympiasieger Jan Frodeno (Köln) ist neuer Ironman-Europameister. Der 33-Jährige setzte sich in Frankfurt am Main nach 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen in Strecken-Rekordzeit von 7:49:48 Stunden vor Weltmeister und Vorjahressieger Sebastian Kienle (Karlsruhe/11:51 Minuten zurück) sowie Andreas Böcherer (Freiburg/14:01) durch. Für den Goldmedaillengewinner von 2008 in Peking, der erst seinen dritten Ironman absolvierte, war es der größte Triumph im Wettstreit der "Eisenmänner". "Geil, auch wenn ich jetzt total am Ende bin", sagte Frodeno danach im hr-Fernsehen: "Ich bin so oft an einer EM vorbeigeschrammt. Es ist schön, dass ich es auf das Parkett bringen konnte." Frodeno setzte sich als bester Schwimmer gleich zu Beginn an die Spitze des Feldes, behauptete die Führung auch während seiner Wackeldisziplin auf dem Rad und nahm den abschließenden Marathon mit deutlichem Vorsprung in Angriff. Der Lauf am Main war bei drückenden Temperaturen eine besonderer Herausforderung, für Frodeno aber ein einziger Triumphzug.

Moderner Fünfkampf, WM: Peking-Olympiasiegerin Lena Schöneborn hat bei der Heim-WM der Modernen Fünfkämpfer in Berlin Gold gewonnen und einen historischen Triumph gefeiert. Die 29 Jahre alte Europameisterin krönte sich in Berlin als erste deutsche Athletin in der Geschichte zur Einzel-Weltmeisterin und komplettierte damit auch ihre persönliche Erfolgsstory. Nach Silber (2007) und zweimal Bronze (2009, 2010) gewann sie ihre lang ersehnte noch fehlende Goldmedaille bei einem großen internationalen Wettbewerb. Zudem sicherte sie sich ein Ticket für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro im kommenden Jahr. Nach dem WM-Titel für die deutsche Männer-Staffel Marvin Dogue (Potsdam) und Alexander Nobis (Berlin) war es bereits der zweite Sieg für das deutsche Team in Berlin.

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