Schwimmen:Rekord für Kasan

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Schwamm am Wochenende einen deutschen Rekord über 200 Meter Schmetterling und ist Medaillenkandidatin bei der WM in Kasan: Franziska Hentke. (Foto: Martin Schutt/dpa)

Mit 31 Beckenschwimmern will der deutsche Verband zur WM nach Russland reisen. Neben Paul Biedermann und Marco Koch macht Franziska Hentke Hoffnung.

Mit insgesamt 31 Beckenschwimmern, darunter die drei Medaillenkandidaten Paul Biedermann, Marco Koch und Franziska Hentke, wird der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) zur WM nach Russland reisen. "Ich bin sehr zufrieden, es gab deutlich mehr Licht als Schatten", erklärte Chefbundestrainer Henning Lambertz nach den German Open in Essen, wo am Wochenende reihenweise weitere Tickets für die Weltmeisterschaften vom 24. Juli bis 9. August in Kasan gebucht wurden. Zwei Dutzend Einzelstarter sowie einige Staffel- und Ersatz-Schwimmer werden im Team stehen, insgesamt wird der Kader größer sein als 2011 in Shanghai (24) und 2013 in Barcelona (27).

Während Biedermann als Weltjahresbester über 200 Meter Freistil die Wettkämpfe ebenso ausließ wie der WM-Zweite über 200 Meter Brust, Marco Koch, startete Hentke, 26, am Wochenende mit deutschem Rekord über 200 Meter Schmetterling durch. In 2:05,26 Minuten verbesserte die Magdeburgerin die sechs Jahre alte Bestmarke von Annika Mehlhorn aus der Ära der Hightech-Anzüge um 1,19 Sekunden. "Ich bin sprachlos. Ich wusste, dass ich gut drauf bin. Aber 2:05 ist einfach unfassbar", sagte Hentke. Schneller als die WM-Neunte war in diesem Jahr weltweit noch keine Schwimmerin.

"Das ist eine Bombenzeit. Das wäre schon klasse, egal was dann rauskommt, wenn sie die Zeit in vier Wochen wiederholt", sagte Lambertz. Vier bis sechs Medaillen im Becken geben die Zielvereinbarungen mit dem Deutschen Olympischen Sportbund eigentlich vor. Nicht erreichbar, findet Lambertz: "Wir haben eine Situation, in der man mit drei Einzelmedaillen-Kandidaten liebäugeln kann." Vielleicht geht dazu in einer Staffel noch etwas - von den olympischen Staffeln wird der DSV bis auf die 4x100-Meter-Freistil- Auswahl der Frauen alle besetzen.

Zum Abschluss der deutschen WM-Qualifikation sicherten sich am Samstag noch Dorothea Brandt und Vanessa Grimberg die Tickets für die Titelkämpfe in Russland. Die Stuttgarterin Grimberg schwamm die 200 Meter Brust in 2:27,15 Minuten. Brandt schlug über die 50 Meter Freistil nach 25,02 Sekunden an und blieb damit ebenso unter der geforderten Final-Norm. Dagegen verpasste Philip Heintz (Mannheim) nach Krankheit erneut die WM-Norm. Für den EM-Zweiten über 200 Meter Lagen will Lambertz keine Ausnahme machen. Ab dem 19. Juli sind alle Schwimmer im Vorbereitungstrainingslager in der Türkei, von wo aus es direkt nach Kasan gehen wird.

© SZ vom 06.07.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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