Frauen-Weltmeister:Vollendet

Dank der beim 5:2 über Japan überragenden Kapitänin Carli Lloyd gewinnen die USA als erstes Frauenteam ihren dritten WM-Titel. Präsident Obama lädt die Mannschaft ins Weiße Haus ein.

Von Kathrin Steinbichler, Vancouver

Direkt nach einem Weltmeisterschaftsfinale sind Momente der Ruhe selten, aber es ging Carli Lloyd jetzt noch gar nicht um Ruhe. Die 32-Jährige wollte einfach begreifen. "Es fühlt sich total surreal an", sagte die Kapitänin der US-Fußballerinnen, nachdem sie ihre Nationalmannschaft soeben mit drei Toren zur dritten Weltmeisterschaft verholfen hatte. Lloyd blickte im Betonbauch des BC Place Stadions von Vancouver auf ihr Mobiltelefon, das 372 Textnachrichten anzeigte, und steckte es sogleich wieder weg. Es war jetzt alles ein bisschen viel auf einmal, aber "das ist es, wofür wir uns jahrelang gequält haben", sagte Lloyd. Dieser 5:2 (4:1)-Erfolg im torreichen Endspiel über Titelverteidiger Japan "wird uns bis ans Lebensende bleiben", wusste sie, "und ich kann es kaum erwarten, das zu genießen". Noch aber haben Lloyd und ihre Teamkameradinnen einige offizielle Termine wahrzunehmen. Den bei Barack Obama beispielsweise.

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