Kinderheim St. Klara:Staatsanwaltschaft schließt die Akte

Das Kinderheim St. Klara musste sich gegen die Vorwürfe eines Vaters wehren. Es ging um unterlassene Hilfeleistung und Verletzung der Fürsorgepflicht. Nun sind die Ermittlungen eingestellt worden.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Die Staatsanwaltschaft Landshut hat die Ermittlungen gegen sieben Betreuer des Kinderheim Sankt Klara eingestellt. Die Einrichtung hatte sich vor ein paar Monaten schweren Vorwürfen ausgesetzt gesehen. Ein Vater, dessen Kinder dort betreut wurden, hatte Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung und Verletzung der Fürsorgepflicht erstattet. Sein zehnjähriger Sohn soll von einem etwas älteren Jungen sexuell bedrängt worden sein, weil die Betreuer nicht rechtzeitig reagiert hätten. Der Vater konnte sich um seine Kinder selbst nicht kümmern, weil er an einer schweren Krankheit litt. Vor ein paar Wochen ist er nun gestorben.

Kinderheimleiter Frank Eichler zeigte sich am Mittwoch erleichtert über die Nachricht von der Einstellung der Ermittlungen. "Eigentlich ist aber erleichtert in diesem Fall das falsche Wort. Wir haben das so erwartet, wir haben schließlich immer gewusst, dass sie da nichts finden würden", sagte er.

Alle sieben Betreuer hätten vor ein paar Tagen das Schreiben der Staatsanwaltschaft Landshut mit der Nachricht erhalten, dass die Ermittlungen eingestellt worden seien. Schade sei jedoch, dass das Ganze so lange gedauert habe, sagte Eichler. "Wegen des Poststreiks hat es noch länger gedauert, bis wir informiert wurden". Dem Ruf des Kinderheims habe die Geschichte auf jeden Fall geschadet, vor allem die Veröffentlichungen via Facebook. "Mitarbeiter haben bemerkt, dass Spenden, die sonst immer kamen, jetzt ausgeblieben sind", berichtete Eichler. Wie sich das entwickele, müsse man abwarten. "Wir machen zum Jahresende eine Auswertung und schauen uns das dann an".

© SZ vom 09.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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