Im Prinzip war es nur ein formaler Akt, die Auswirkungen aber werden groß sein: In ihrer Sitzung am Dienstagabend haben die Gemeinderäte Eglings einstimmig beschlossen, ein Integrales Hochwasserkonzept zu erstellen sowie ein Gewässerentwicklungskonzept und Gewässerstrukturkartierungen anfertigen zu lassen.
Hintergrund des Beschlusses: Die Gemeinde sieht sich gezwungen, den immer häufiger auftretenden extremen Wetterlagen vorzubeugen, insbesondere dem Hochwasser im Gemeindegebiet. Zuletzt kam es bei den lang anhaltenden Niederschlägen Anfang Juni 2013 in einigen Ortsbereichen der Flächengemeinde zu massiven Überflutungen und Straßensperrungen. Bäche traten vor allem deshalb über die Ufer, weil sie die Regenwassermassen, die von den Feldern abflossen, nicht halten konnten oder die Regenwasserkanäle nicht genug Kapazitäten hatten.
Ziel des Konzepts ist es nun, Retentionsflächen entlang den gemeindlichen Gewässern auszuweisen, also Gebiete, in denen Wasser bei Starkregen zeitweise zurückgehalten werden kann.
Grundsätzlich gibt es in der Gemeinde mehrere Gebiete, die besonders durch Hochwasser gefährdet sind: die Aumühle etwa, die Gebiete entlang dem Moosbach und dem Thanninger Weiher, die Heinritzimühle sowie Aufhofen und Dettenhausen. Im Ortsteil Aumühle treten zudem mehrmals im Jahr Überflutungen auf, die Wohnhäuser, Sägewerk und Fischzuchtanlage bedrohen. Das Hochwasserschutzkonzept für diesen Bereich soll ein Gebiet von rund 730 Hektar umfassen, das für den Moosbach mit Thanning und Egling rund 1000 Hektar und für Aufhofen und Dettenhausen rund 450 Hektar.
Die Gemeinde hat bereits drei Angebote von Ingenieurbüros vorliegen, die nun geprüft werden. "Uns ist aber auch wichtig, dass wir keinerlei Entscheidungen über die Köpfe der Grundstückseigentümer hinweg machen werden", betonte Bürgermeister Hubert Oberhauser (FW) nach der Abstimmung.