Detektivserie mit Benedict Cumberbatch:Sherlock Holmes und das rätselhafte Video

Sherlock; Martin Freeman und Benedict Cumberbatch

Back in time: Watson (Martin Freeman) und Sherlock (Benedict Cumberbatch) als viktorianisches Detektivduo.

(Foto: Robert Viglasky/Hartswood Films/PA)

Achtung: Dieser Text enthält Spoiler zu den vorangegangenen drei Sherlock-Staffeln!

Von Johanna Bruckner

Eigentlich bräuchte es keinen Hype mehr. Der ist bei Sherlock ohnehin da. Gut, es ist vor allem ein Hype um Hauptdarsteller Benedict Cumberbatch, dessen weibliche Fans sich selbst als "Cumberbitches" bezeichnen. (Was der Schauspieler und Feminist wiederum nicht so prall findet und seinen Bewunderinnen einen Namen mit mehr Selbstwert nahelegte.) Aber, dachte sich wohl die BBC, zu viel Aufregung gibt es nicht, und bis Dezember ist es noch weit hin - also posten wir mal ein Foto aus dem anstehenden Weihnachtsspecial von Sherlock. Und dann gleich noch einen Video-Clip.

Der Ort der Handlung ist derselbe wie immer: In der Baker Street 221B öffnet sich die Tür, heraus tritt Mrs. Hudson. Alles wie immer? Nein, obviously. Sherlocks Vermieterin trägt ein viktorianisch-züchtiges Kleid. Der Sherlock Holmes, den sie begrüßt, trägt ganz unironisch seine "Deer Hunter"-Mütze und entsteigt - Pfeife rauchend - einer Kutsche. Was ist da los? Und seit wann trägt Watson wieder Schnauzer - wo ihm doch Sherlock in seiner unnachahmlich uncharmanten Art deutlich gemacht hatte, dass das einfach nicht sein Look ist?

Ein Science-Fiction-Twist? Ein Drogentraum?

Eine kurzes Detektivspiel bringt die ernüchternde Antwort: Denn seit mehr als einem halben Jahr ist klar, dass das Sherlock-Weihnachtsspecial im viktorianischen England spielen wird. Also in der Zeit, in der Sir Arthur Conan Doyle seine weltbekannte Detektivserie ursprünglich verortet hatte. Das kündigte die BBC im Dezember 2014 ebenfalls via Twitter an.

Weil der Sender weiß, welche Hysterie jeder Hinweis bei Fans der Detektivserie auslösen kann, war schon der zu den Fotos gehörige Tweet entsprechend alarmistisch formuliert - in Anlehnung an eine Zeile von Cumberbatch aus der ersten Sherlock-Folge: "Klappe halten, alle zusammen, Klappe halten! Bewegt euch nicht, sprecht nicht, atmet nicht! Ein neues Foto aus dem Sherlock-Special ist gelandet ..."

Wie Sherlock und Watson, alias Benedict Cumberbatch und Martin Freeman, allerdings im viktorianischen Zeitalter landen - darüber darf spekuliert werden. Ein Science-Fiction-Twist? Sherlock ist schließlich auch schon mal von den Toten zurückgekehrt - warum sollte er nicht auch zum Zeitreisenden werden können? Wobei: Bisher wurden sämtliche Wendungen im Plot logisch erklärt (oder wie bei seiner Wiederauferstehung aktiv nicht-erklärt). Also vielleicht eine Drogen-induzierte Traumsequenz? Richard Vine vom Guardian hält auch das für unwahrscheinlich, das sei dann doch ein bisschen viel für eine Weihnachtsepisode.

Hyper, hyper

Vine geht davon aus, dass das Special außerhalb der Staffellogik laufen wird. Darauf deuteten die bisherigen Aussagen der Produzenten hin. Allerdings, so warnt der Guardian-Reporter, seien die dafür bekannt, die Zuschauer bis zuletzt in die Irre zu führen. Wie es mit dem Ermittlerduo weitergeht, bleibt also vorerst offen. Muss Sherlock tatsächlich für den Mord an Medienmogul Magnussen ins Gefängnis? Und was wird aus Watson und seiner schwangeren Mary?

Die vierte Sherlock-Staffel mit drei Episoden in Spielfilmlänge ist erst für 2017 angekündigt, 2016 sollen die Dreharbeiten beginnen. Hinweise auf den Plot könnte es aber schon früher geben: An diesem Donnerstag startet in San Diego die Comic-Con - mit einem Panel zu Sherlock. Und die Macher wissen ja, wie sie den Hype füttern.

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