Rassismus in USA:South Carolina holt Südstaaten-Flagge ein

Rassismus in USA: Soldaten einer Ehrengarde holen die Südstaaten-Flagge ein.

Soldaten einer Ehrengarde holen die Südstaaten-Flagge ein.

(Foto: John Bazemore/AP)
  • Die Südstaaten-Flagge weht nicht mehr vor dem Regierungssitz des US-Bundesstaats South Carolina.
  • Gouverneurin Nikky Haley setzte damit einen Beschluss beider Parlamentskammern um.
  • Auslöser für den Schritt war der Mord an schwarzen Bürgern in Charleston. Der mutmaßliche Täter hatte mit der Flagge posiert.

Symbol des Rassismus

Nach mehr als 50 Jahren hat South Carolina die Südstaaten-Flagge vor dem Staatshaus in der Hauptstadt Columbia eingeholt. Die Gouverneurin Nikky Haley hatte zuvor das entsprechende Gesetz unterzeichnet, das das Parlament verabschiedet hatte.

Auslöser für die Entscheidung war der Mord an neun Schwarzen in einer Kirche in Charleston Mitte Juni: Von dem mutmaßlichen Täter gibt es Bilder mit der Flagge, die als Symbol des Rassismus gilt.

Sie zeigt ein blaues Kreuz auf rotem Grund. Im amerikanischen Bürgerkrieg zwischen 1861 und 1865 kämpften die Südstaaten unter dieser Flagge unter anderem für den Erhalt der Sklaverei. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde sie zum Symbol der Gegner einer Gleichberechtigung der Schwarzen.

Flagge soll auch von Friedhöfen verbannt werden

Wegen des Anschlags des jungen Weißen in der Kirche wurde Kritik daran laut, dass sie immer noch in der Nähe des Regierungssitzes von South Carolina in Columbia weht. Nach dem Senat des Staats billigte in der Nacht zum Donnerstag auch das Repräsentantenhaus den Plan, die Flagge nicht mehr zu nutzen. Die republikanische Gouverneurin Nikki Haley hatte sich dafür eingesetzt und lobte den Beschluss.

Unter den neun Toten des Massakers vom 17. Juni war auch der schwarze Senator Clementa Pinckney, der Pastor der Gemeinde gewesen war.

Bereits am Dienstag hatte das US-Repräsentantenhaus in Washington dafür plädiert, die Flagge auch auf Soldatenfriedhöfen des Bundes in Georgia und Mississippi nicht mehr zuzulassen. Die Friedhofsverwaltung soll es auch privaten Besuchern verwehren, die Gräber der dort liegenden Soldaten mit der Flagge zu schmücken.

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