Freising:Ausbau zum Zweckbau

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Die Feuerwehrwache in Lerchenfeld soll bis 2017 saniert und erweitert werden, was 2,4 Millionen Euro kosten wird. Seit der Eröffnung 1974 haben sich die Einsätze fast verzehnfacht. Linken-Stadtrat Kaiser zweifelt am Mehrbedarf

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

30 Feuerwehrleute hatten ihren Dienst in Lerchenfeld begonnen, als dort im Jahr 1974 die Feuerwache 2 eröffnet wurde. Der Freisinger Stadtteil ist seitdem stetig gewachsen. Im Jahr 2000 hatten dort 50 Freiwillige ihren Dienst geleistet, mittlerweile sind es 100 Freiwillige und mit einer weiteren Zunahme ist zu rechnen. Zu 35 Einsätzen pro Jahr wurde die Feuerwehr 1974 gerufen, mittlerweile sind es 300 pro Jahr. Das Gebäude muss darum dringend erweitert und auch saniert werden. Knappe 2,4 Millionen Euro wird das nach jetzigen Schätzungen kosten. Das Projekt wurde den Freisinger Stadträten am Montag im Finanzausschuss vorgestellt.

Schon im September 2013 hatte der damalige Hauptausschuss beschlossen, das Feuerwehrgebäude an der Katharina-Mair-Straße in einen zeitgemäßen Zustand zu versetzen, was nach Ansicht von Robert Naujokat von der Stadtverwaltung auch dringend nötig ist. Bei Überprüfungen sei festgestellt worden, dass das Gebäude im Ernstfall nicht mehr den aktuellen Anforderungen entspreche, auch weil beispielsweise Parkplätze fehlten und die Feuerwehrfahrzeuge teilweise hintereinander geparkt werden müssten, was beim Einsatz wertvolle Zeit koste. Die Sozial- und Schulungsräume seien zudem nur notdürftig in einem angrenzenden Wohngebäude untergebracht. Außerdem fehlten getrennte Umkleideräume für die weiblichen Mitglieder der Feuerwehr.

Geplant sei, so Naujokat, bis Februar 2016 den Projektbeschluss zu fassen und noch im Jahr 2016 mit dem Bau zu beginnen. Wenn alles optimal laufe, könne das erweiterte Gebäude im Spätherbst 2017 an die Feuerwehr übergeben werden. "Der Bau wird jetzt nichts Besonderes, wir streben einen einfachen bis mittleren architektonischen Standard an, einen funktionsfähigen Zweckbau mit strapazierfähigen Oberflächen", sagte Robert Naujokat.

Der Finanzausschuss war sich dann auch einig, dass die Erweiterung unumgänglich ist. Einzig Linken-Stadtrat Eckhardt Kaiser meldete angesichts der Bausumme von immerhin 2,4 Millionen Euro Zweifel am Bedarf an und wollte dem Beschlussvorschlag dann auch nicht zustimmen. "Ich weiß ja, dass die Feuerwehr in Bayern eine Heilige Kuh ist, aber ich hätte das dann doch gerne noch ein wenig erläutert", sagte er. Wie viel von den Freiwilligen Feuerwehrleuten seien den überhaupt im aktiven Dienst? Und seien die denn auch immer im Gebäude anzutreffen, damit man überhaupt so viel Platz brauche? Diese Fragen stellte Kaiser. Dass die Feuerwehr bei einem Jahrhunderthochwasser ausrücken müsse, sei ja klar. "Aber das kommt eben auch nur alle 100 Jahre." Kaiser konnte sich mit seinen Zweifeln indes nicht durchsetzen. Auch als Feuerwehrkommandant Anton Frankl versicherte, man habe bei der Bedarfsplanung nur an die Aktiven gedacht, blieb Kaiser bei seiner ablehnenden Haltung.

© SZ vom 15.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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