US-Armee:USA bilden mehr Soldaten in der Ukraine aus

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  • Ab Herbst will die US-Armee nun auch reguläre Militäreinheiten in der Ukraine militärisch ausbilden.
  • Bisher wurden von den USA nur Soldaten der Nationalgarde trainiert, die dem ukrainischen Innenministerium untersteht.
  • Russland hatte gegen den Einsatz von US-Militärausbildern in dem Land protestiert.

US-Armee weitet Ausbildungsmission aus

Die USA weiten ihren militärischen Ausbildungseinsatz in der Ukraine aus. Auf Bitten der Regierung in Kiew seien nun auch Übungen mit regulären Militäreinheiten geplant, teilte das US-Außenministerium mit.

Ab Herbst sollen neben der Nationalgarde des Innenministeriums auch Kräfte trainiert werden, die dem Verteidigungsministerium unterstehen, teilte ein Sprecher des US-Außenministeriums mit. Dabei werde der Schwerpunkt voraussichtlich auf Taktik und der medizinischen Versorgung in Gefechtssituationen liegen.

Die Ausbildung erfolgt demnach im Westen des Landes, nahe der Grenze zu Polen und weit entfernt von den umkämpften Rebellengebieten im Osten des Landes. Wie viele Kräfte das zusätzliche Programm umfassen soll, wurde nicht genannt.

Keine Waffenlieferungen

Die US-Armee bildet seit dem Frühling Soldaten der Nationalgarde aus, die dem ukrainischen Innenministerium untersteht. Die Ausweitung der Mission sei Teil der langfristig angelegten Militärkooperation mit der prowestlichen Regierung in Kiew, erklärte das US-Außenministerium. Waffenlieferungen seien nach wie vor nicht geplant.

Protest aus Russland

Russland hatte gegen den Einsatz von US-Militärausbildern in dem Land protestiert. Die Regierung in Moskau warf der Ukraine vor, eine Offensive im Donbass vorzubereiten. Dort stehen sich Regierungstruppen und prorussische Separatisten gegenüber.

Telefonat zwischen Biden und Poroschenko

Vizepräsident Joe Biden telefonierte am Freitag mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko, um die US-Unterstützung für das konfliktgebeutelte Land sowie andere Themen zu besprechen. Die beiden stimmten laut Angaben aus dem Weißen Haus darüber überein, dass Russland und die prorussischen Separatisten in der Ostukraine erste Schritte des Friedensabkommens von Minsk nicht erfüllt hätten. Dieses fordert eine Waffenruhe und ein Zurückziehen schwerer Geschütze.

Hintergrund

In dem bewaffneten Konflikt im Osten der Ukraine wurden seit dem Frühjahr 2014 bereits mehr als 6500 Menschen getötet. Kiew und der Westen beschuldigen Moskau seit langem, die prorussischen Rebellen in der Ostukraine zu unterstützen. Russland weist die Vorwürfe zurück.

© afp/dpa/rtr/ap/frdu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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