Sachsen:Anschlag auf Auto von Freitaler Stadtrat

  • Bei einer Explosion ist in Freital das Auto eines Linken-Stadtrats beschädigt worden.
  • Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts eines gezielten Anschlags.
  • Der Lokalpolitiker setzt sich in der Stadt für Asylbewerber ein. Nach eigenen Aussagen soll er bereits in der Vergangenheit bedroht worden sein.

Linker Stadtrat soll Mordrohungen erhalten haben

Bei einem mutmaßlichen Sprengstoffanschlag ist im sächsischen Freital das Auto eines Kommunalpolitikers beschädigt worden. "Es hat eine Explosion gegeben, dabei wurde ein parkendes Fahrzeug beschädigt", sagte eine Polizeisprecherin. Es werde wegen des Verdachts eines Anschlags ermittelt. Verletzt wurde niemand.

Der gesprengte Wagen gehöre Michael Richter, Fraktionsvorsitzender der Linken im Stadtrat in Freital, bestätigte ein Sprecher der Geschäftsstelle der Linken im Landkreis Sächsische Schweiz - Osterzgebirge. Wie Mopo24 berichtet, war Richter um 0:45 Uhr in der Nacht zum Montag von einem lauten Knall geweckt worden. Über seinem Auto habe er dann beim Blick aus dem Fenster eine schwarze Rauchwolke gesehen.

Ob der Anschlag im Zusammenhang mit Richters Engagement für die Asylbewerber steht, ist derzeit noch unklar. Mopo24 sagte er: "Ich habe die Pro-Asyl Veranstaltungen in Freital mitorganisiert. Auf der Abschussliste stehe ich ganz oben." Vor dem Anschlag soll er bereits Morddrohungen erhalten haben.

Riexinger ist schockiert

Die Linke in Freital hatte den Anschlag auf ihrer Facebookseite bekannt gemacht. Die Kommentatoren zeigen sich geschockt von dem Übergriff. Auf seiner eigenen Facebookseite schreibt das "Dresdner Bündnis Nazifrei":

Auch der Bundesvorsitzende der Linken, Bernd Riexinger, sieht einen klaren Zusammenhang zwischen dem Anschlag und der derzeit aufgeheizten Stimmung in Freital. Seitdem dort in einem ehemaligen Hotel ein Asylbewerberheim entstand, gibt es regelmäßig rassistische Kundgebungen

Vergangene Woche hatte eine Künstlergruppe bei einer Guerilla-Aktion 21 Anti-Nazi-Plakate aufgehängt, um gegen die rechtsextreme Stimmung zu protestieren.

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