Makkabi-Spiele in Berlin:Gaucks Würdigung

(Foto: Soeren Stache/dpa)

"Wichtiges historisches Symbol": Der Bundespräsident eröffnet die ersten jüdischen Sportspiele in Deutschland.

Mit Wettkämpfen im Basketball, Hockey, Fußball, Futsal und Volleyball haben am Dienstag in Berlin die Wettkämpfe der 14. Europäischen Makkabi-Spiele begonnen. 70 Jahre nach dem Ende des Holocaust richtet Deutschland damit erstmals die jüdischen Sportspiele aus. Bis zum 5. August werden in 19 Sportarten insgesamt 166 Medaillensätze vergeben, zum Programm zählen auch nicht-olympische Sportarten wie Bridge, Futsal und Schach. Die Spiele wurden am Abend von Bundespräsident Joachim Gauck als wichtiges historisches Symbol gewürdigt. Besonders beeindruckend sei, dass die Wettkämpfe auf dem Olympiagelände, das 1936 Schauplatz der Sommerspiele der Nationalsozialisten war, ausgetragen würden. Laut Redemanuskript sagte Gauck bei der Eröffnungsfeier in der Waldbühne: "Ich finde es richtig, dass Sie sich diesen Ort ausgesucht haben - und bin sehr bewegt, dass dieses Land und diese Stadt nun die jüdischen Spiele sehen werden." Gauck verweist darauf, dass die jüdische Sportbewegung ursprünglich eine Gründung aus Deutschland und eine Antwort auf die wachsende Judenfeindlichkeit in der Gesellschaft gewesen sei. Flankiert werden die Makkabi-Spiele in Berlin unter anderem von der Ausstellung "Jüdische Stars im deutschen Sport" - im Bild die lebensgroße Figur der Offenbacherin Helene Mayer, Fecht-Olympiasiegerin 1928 und Silber-Medaillen-Gewinnerin in Berlin 1936. Als Kulisse dient hier das Bundeskanzleramt.

© SZ vom 29.07.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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