USA:IS-Anhänger plante offenbar Anschlag in Florida

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  • US-Ermittler haben nach eigener Darstellung in Florida einen Anschlag durch einen Anhänger der Terrormiliz IS verhindert.
  • Das FBI sei im April auf den 23-Jährigen aufmerksam geworden, teilte das Justizministerium in Washington mit.
  • Der Mann habe extremistische Äußerungen über Facebook verbreitet und dort Werbung für den IS gemacht.

Versuchter Einsatz einer Rucksackbombe

Ein mutmaßlicher Sympathisant der Terrormiliz Islamischer Staat wollte nach Informationen des FBI einen Bombenanschlag auf einen Strand in Florida verüben. Dem 23-Jährigen US-Bürger wird der versuchte Einsatz von Massenvernichtungswaffen in den USA vorgeworfen, wie aus einer Klageschrift hervorgeht. Auch eine konventionelle Vorrichtung, die auf die Tötung einer großen Anzahl von Menschen ausgelegt ist, zählt im amerikanischen Strafrecht als "Massenvernichtungswaffe", sie umfasst somit nicht nur wie im deutschen Sprachgebrauch ABC-Waffen.

Das FBI kam dem jungen Mann im April über dessen Facebook-Kommentare auf die Spur, in denen er die IS-Miliz pries und extremistische Sprüche verbreitete, teilte das Justizministerium mit. In einem Post soll der Verdächtige zudem um Hilfe bei der Herstellung eines Sprengsatzes gebeten haben: "Wie mache ich eine Bombe, schickt mir ein Video oder so etwas, was muss ich tun?", hieß es demnach wörtlich.

Geplante Herstellung einer Zeitbombe

Einem FBI-Informanten sagte der Mann, er wolle eine Zeitbombe herstellen, diese an einem Strand in Key West, an der Südspitze Floridas, vergraben und per Fernsteuerung zünden. "Am nächsten Tag rufe ich einfach an und das Ding wird aus dem Nichts einen ganz schönen Lärm machen", sagte er einem FBI-Informanten in einem Gespräch, das die Ermittler belauschten.

Am Montag griff die US-Bundespolizei zu: Sie verhaftete den Mann, nachdem ihm ein FBI-Informant einen nicht explosionsfähigen Sprengsatz übergeben hatte.

Über Monate hatte der Mann unter den Augen der US-Behörden agiert und über das Internet ein AK-47-Sturmgewehr bestellt, das in ein Leihhaus am Strand geliefert werden sollte. Zwar sei ihm rechtlich der Kauf einer Waffe erlaubt gewesen, so das FBI. Doch habe er die Zulassungsformulare falsch ausgefüllt, woraufhin das Gewehr an den Händler zurückgeschickt worden sei.

Rekrutierungsvideo im Motel gedreht

Überdies soll der Verdächtige die Produktion eines Rekrutierungsvideos für den IS geplant haben, für das er ein von ihm verfasstes Skript verwenden wollte. Das Video sei dann auch unter Beobachtung des FBI in einem Motel gedreht worden, hieß es.

Am Dienstag erschien der 23-Jährige erstmals vor Gericht. Bis zu einer für kommende Woche angesetzten Anhörung bleibt er in Untersuchungshaft.

© SZ.de/AFP/dpa/fie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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