Straßenfotografie von Sepp Werkmeister:Glanz und Elend von New York

Sepp Werkmeister folgte seiner Leidenschaft für den Jazz nach New York. Seine Straßenaufnahmen zeigen die harschen Gegensätze einer Metropole in den Sechzigern.

Von Carolin Gasteiger

10 Bilder

Sepp Werkmeister New York

Quelle: Kulturkontor / S. Werkmeister

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Drei Ladies schlendern durch New York, in schicken Mänteln, die fein darauf abgestimmten Handtaschen baumeln am Unterarm. Auf alltägliche Szenen wie diese hatte es Sepp Werkmeister auf seinen Streifzügen durchs New York der Sechziger Jahre abgesehen.

Sepp Werkmeister New York

Quelle: Kulturkontor / S. Werkmeister

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Auf manchen Aufnahmen scheint er die Kehrseite der schicken Werber-Kulisse aus Mad Men entdeckt zu haben. Denn er hatte sowohl den Glamour der US-Metropole, als auch die Not derer im Blick, die es nicht geschafft haben. Nun zeigt das Münchner Stadtmuseum eine Auswahl dieser New Yorker street photography.

Sepp Werkmeister New York John Coltrane

Quelle: Kulturkontor / S. Werkmeister

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Die Straßenaufnahmen sind ein eher unbekannter Aspekt in Werkmeisters Arbeit. Denn eigentlich steht der 1931 in München geborene Fotograf für seine Porträts berühmter Jazzmusiker, wie Ella Fitzgerald, Miles Davis, Duke Ellington oder John Coltrane (im Bild). Die Porträts, Werkmeisters Lieblingsgenre, verknüpfen seine beiden Leidenschaften Jazz und Fotografie. In der Ausstellung nehmen sie jedoch nur einen kleinen Teil ein.

Sepp Werkmeister New York

Quelle: Kulturkontor / S. Werkmeister

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Von Jazz ist auf den Bildern seiner Streifzüge durch die Straßen zwar wenig zu erkennen. Aber das musikalische Faible war ein Grund, warum es ihn überhaupt in die US-Metropole zog.

Sepp Werkmeister New York

Quelle: Krause, Johansen; Kulturkontor / S. Werkmeister

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Schon damals erkannte er die extremen Gegensätze nicht nur der Stadt, sondern eines ganzen Landes: "Auf der einen Seite mag Amerika eine große Nation sein, auf der anderen Seite ist es die zerrissenste überhaupt", erklärt er auf der Pressekonferenz im Stadtmuseum.

Sepp Werkmeister New York

Quelle: Krause, Johansen; Kulturkontor / S. Werkmeister

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Inszenierung oder Posen sucht man auf Werkmeisters Aufnahmen vergeblich, sie sind so pur und unverfälscht wie die Straße selbst. Und der Fotograf begab sich dafür in durchaus heikle Situationen. "Als Weißer war ich in den Schwarzenvierteln unsichtbar, wurde ich in manchen Kneipen einfach nicht bedient." Ähnlich dürfte es bei dieser Aufnahme in Harlem gewesen sein.

Sepp Werkmeister New York

Quelle: Kulturkontor / S. Werkmeister

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Hört man Werkmeister von New York erzählen, wird bald klar, dass es aufregende Zeiten gewesen sein müssen, als er sich in Stripclubs in der Nähe des Times Square herumtrieb oder sich zu Frank Sinatra auf die Bühne schmuggelte. Umso eindrücklicher, dass er dabei die einfachen Menschen von der Straße nicht aus dem Blick verlor.

Straßenszenen Sepp Werkmeister New York

Quelle: Krause, Johansen; Kulturkontor / S. Werkmeister

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Oft versteckte er seine Rolleiflex-Kamera in einer braunen Papiertüte und hielt sie vor sich, sodass er seine Motive von unten aufnehmen konnte - und sie vor allem nicht merkten, dass er sie fotografierte. Eine Methode, die allein rechtlich heute kaum mehr möglich wäre, wie Werkmeister selbst eingesteht.

Straßenszenen Sepp Werkmeister New York

Quelle: Kulturkontor / S. Werkmeister

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Mehr als für Landschaften interessiere er sich für Menschen, heißt es im Ausstellungskatalog. "Wenn es gelingt, eine 'menschliche Landschaft' zu erwischen, dann ist das wirkliches Glück." Wie Inseln im Großstadttrubel hebt Werkmeister einzelne Menschen heraus, gern auch in Farbe.

Straßenszenen Sepp Werkmeister New York

Quelle: Kulturkontor / S. Werkmeister

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Zum Abschluss ein Selbstporträt, mal nicht aus der Tüte fotografiert: Sepp Werkmeister 1968 in New York. Die Ausstellung "New York 60s - Sepp Werkmeister Fotografien" ist von 31. Juli bis 27. September im Münchner Stadtmuseum zu sehen.

© SZ.de/ihe/dd
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