Poing:Nächster Halt: Salamanderstraße

Poing beschließt Änderungen im kommunalen Busnetz

Es klingt in der Tat sehr bequem: Statt der wenigen Spätbusse nach Anzing und Pliening sollten lieber Anruf-Sammeltaxen eingesetzt werden, die flexibel geordert werden und Fahrgäste auch direkt nach Hause bringen könnten. So stellten es sich jedenfalls die Poinger Grünen vor, die gerade einen entsprechenden Antrag in den Gemeinderat einbrachten.

Doch derart subventionierte Taxifahrten kämen laut Berechnungen des MVV nicht nur extrem teuer, sie ließen sich auch nicht so einfach realisieren, wie sich die Grünen das dachten. Denn sie müssten in einen Fahrplan eingebunden werden, weshalb also immer sichergestellt werden müsste, dass tatsächlich ein Taxi zur Verfügung steht. Außerdem könnten nur Taxiunternehmer eingesetzt werden, die eine entsprechende fachliche Eignung haben. Außer Grünen-Gemeinderat Dominik Fuchs unterstützte daher in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Dienstag auch niemand diesen Antrag.

Einige Verbesserungen im kommunalen Bussystem Pliening - Poing - Anzing (PPA) soll es aber zum Fahrplanwechsel im Dezember doch geben. So können diejenigen, die sehr früh zur Arbeit müssen, die Linie 464 vom S-Bahnhof Poing-Nord künftig bereits erstmals um 5.24 Uhr nutzen. Die Gemeinde will die hierfür entstehenden Kosten von 2500 Euro jährlich tragen. Auch dem Wunsch eines Bürgers, eine neue Haltestelle am Neubaugebiet Seewinkel zu etablieren, wird nachgekommen. Andere Haltestellen wären bis zu 600 Meter entfernt, weshalb die Anregung dem Gremium nachvollziehbar erschien. Bereits von September an wird es die neue Haltestelle in der Bergfeldstraße auf Höhe der Salamanderstraße geben. Sollten sich allerdings durch diesen zusätzlichen Zwischenstopp zu viele Verzögerungen ergeben, wird die Gemeinde prüfen, ob möglicherweise eine andere Haltestelle gestrichen wird. Eine neue Haltestelle wird auch in Pliening im Weidachweg eingerichtet.

Ein anderer Wunsch, den auch die Seniorenbeauftragte unterstützt, kann hingegen nicht erfüllt werden. Eine Verbindung zwischen Poing-Süd und dem neuen Ortszentrum wird es auch künftig während der Woche nicht geben. "Das gibt der Fahrplan leider nicht her", sagte Hermann Baptist vom Hauptamt, der Takt würde dadurch gesprengt. Die Haltestellen, um die es geht, liegen zwar nur gut 100 Meter auseinander, doch auf unterschiedlichen Seiten der Bahnlinie. Gehbehinderte haben hier Probleme, durch die steile Unterführung von einer Seite auf die andere zu kommen. Wenn dereinst die lange geplante Fußgänger- und Radlerunterführung fertig sei, werde sich das Problem ohnehin erledigt haben, sagte Baptist. Ebenfalls eine Absage erteilte der Ausschuss einer Anregung eines Bürgers, zusätzliche Abend- und Nachtfahrten an Samstagen und Sonntagen einzuführen - dies sei finanziell derzeit nicht machbar. Eine kleine Einschränkung beschloss der Ausschuss am Dienstag ebenfalls: Am 24. und 31. Dezember endet der Linienbetrieb künftig um 15 Uhr. Die Nachfrage war ohnehin gering, und die Busfahrer freuen sich, an diesem Tag etwas eher nach Hause zu kommen.

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