Sachsen:Erneut Brandanschlag auf Asylbewerberheim

Im sächsischen Lunzenau nahe Chemnitz haben Unbekanntes Molotow-Cocktails auf eine noch unbewohnte Asylunterkunft geworfen. Es war nicht der erste Angriff dieser Art.

Auf ein geplantes Asylbewerberheim im sächsischen Lunzenau bei Chemnitz ist in der Nacht zum Freitag ein schwerer Brandanschlag verübt worden. Unbekannte warfen drei Molotow-Cocktails in Richtung des Mehrfamilienhauses und setzten dadurch eine Hecke in Flammen, teilte das für Extremismus zuständige Operative Abwehrzentrum Sachsen mit. Die Hitze ließ Fensterscheiben bersten, beschädigte Jalousien und verrußte das noch unbewohnte Haus. Der Brandanschlag war bereits der zweite Angriff auf dieses Haus innerhalb weniger Tage. In der Nacht zum Mittwoch war die Unterkunft durch Unbekannte unter Wasser gesetzt worden. Das Gebäude wird derzeit umgebaut, von September an sollen hier etwa 50 Flüchtlinge wohnen. In Sachsen war schon Ende Juni eine geplante Asylunterkunft in Meißen in Brand gesetzt worden, in Böhlen bei Leipzig wurde auf eine bereits bewohnte Unterkunft offenbar mehrmals geschossen. Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte nehmen bundesweit seit Wochen zu. Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen sagte dem Focus, er befürchte gar "gezielte Anschläge auf bewohnte Flüchtlingsunterkünfte", bei denen "es auch zu Opfern kommen könnte". Die Lage habe sich "in den vergangenen Wochen zugespitzt".

© SZ vom 01.08.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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