Getöteter Löwe Cecil:US-Senatoren wollen strengere Artenschutzregelung

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  • Der US-Kongress beschäftigt sich mit Tod des Löwen Cecil.
  • Mehrere Senatoren in Washington brachten einen Gesetzentwurf ein, der Ein- und Ausfuhrbeschränkungen für Jagdtrophäen verschärfen soll.
  • Unter die Regelung würden nicht mehr nur als gefährdet eingestufte Tiere fallen, sondern auch Arten, deren Aufnahme auf die Liste geprüft wird.

Neuer Gesetzentwurf

Der Tod des Löwen Cecil aus dem Hwange-Nationalpark in Simbabwe ist jetzt auch Thema im US-Kongress. Mehrere Senatoren in Washington brachten am Freitag einen Gesetzentwurf ein, der Ein- und Ausfuhrbeschränkungen für Jagdtrophäen verschärfen soll. Ein US-Zahnarzt auf Großwildjagd hatte Cecil getötet.

"Lasst uns keine feigen Löwen sein, wenn es um die Trophäenjagd geht", erklärte der demokratische Senator Robert Menendez. Cecils Tod sei eine "vermeidbare Tragödie" gewesen, die den Bedarf an strengeren Gesetzen fordere.

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Er soll für seine illegalen Handlungen zur Rechenschaft gezogen werden: Simbabwe will, dass der US-amerikanische Jäger des Löwen Cecil ausgeliefert wird. Die Umweltministerin vermutet eine politische Strategie.

Erweiterung von bestehender Regelung

Dem Entwurf zufolge sollen die in einem 1973 verabschiedeten Gesetz zum Artenschutz festgehaltenen Ein- und Ausfuhrbeschränkungen erweitert werden. Unter die Regelung würden dann nicht mehr nur bereits als gefährdet eingestufte Tiere fallen, sondern auch Arten, deren Aufnahme auf die Liste geprüft wird.

Die für Artenschutz zuständige Behörde des US-Innenministeriums (USFWS) hatte bereits im vergangenen Jahr vorgeschlagen, den afrikanischen Löwen als gefährdete Tierart einzustufen. Eine Entscheidung fiel bislang aber nicht.

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UN ruft zum Kampf gegen Wilderei auf

Nach dem Tode des Löwen Cecil hatten die Vereinten Nationen kürzlich auf Initiative Deutschlands hin erstmals mit einer Resolution zum Kampf gegen Wilderei aufgerufen. Das Töten von Wildtieren und der illegale Handel mit ihnen müsse als "ernstes Verbrechen" behandelt werden, lautete die Forderung in dem von der UN-Vollversammlung in New York verabschiedeten Papier.

Der Hintergrund

Der im Bundesstaat Minnesota lebende Zahnarzt Walter Palmer hatte den 13 Jahre alten Löwen, der als ein Wahrzeichen des Hwange-Nationalparks im Nordwesten Simbabwes galt, offenbar mit einem perfiden Trick aus dem Park gelockt, mit Pfeil und Bogen getötet und ihm das Fell abgezogen. Die Aktion löste unter Tierschützern und im Internet einen Sturm der Entrüstung aus, der Wildjäger wurde selbst zum Gejagten. Auch die USA haben Ermittlungen gegen Palmer aufgenommen.

© SZ.de/AFP/fie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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