Tote bei Anschlag in der Türkei:Traktor explodiert vor Polizeistation

  • Kurdische Extremisten verüben einen Selbstmordanschlag im Osten der Türkei.
  • Die türkische Regierung hatte den Friedensprozess mit den Kurden aufgekündigt.

Die Auseinandersetzungen zwischen Türken und Kurden eskalieren: Im Osten der Türkei sind nach offiziellen Angaben bei einem Selbstmordanschlag kurdischer Extremisten zwei Angehörige der Sicherheitskräfte getötet und 24 weitere verletzt worden. Der Anschlag ereignete sich in der Nacht zu Sonntag in der Provinz Agri an der Grenze zu Iran, wie das Amt des Gouverneurs mitteilte.

Ein Traktor mit zwei Tonnen Sprengstoff sei vor einem Außenposten der Polizei zur Explosion gebracht worden. Verantwortlich für den Anschlag sei die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK.

Die Türkei hat den Friedensprozess mit den Kurden faktisch aufgekündigt und ihre Luftangriffe auf die PKK vor allem im Nordirak zuletzt ausgeweitet. Die Angriffe auf die PKK sind nach türkischer Darstellung eine Reaktion auf Gewalttaten der Aufständischen.

Angesichts der militärischen Eskalation in der Türkei plädiert einer Umfrage zufolge fast die Hälfte der Deutschen (48 Prozent) dafür, die dort stationierten Bundeswehrsoldaten abzuziehen. Gegen einen Abzug seien 35 Prozent der Befragten, berichtet unterdessen die Bild am Sonntag unter Berufung auf eine von ihr in Auftrag gegebene Umfrage des Emnid-Instituts.

Einen Urlaub in der Türkei schließen derzeit 81 Prozent der Befragten aus, 19 Prozent könnten sich eine Reise dorthin trotz der höchst angespannten Lage vorstellen. Für die Erhebung befragte Emnid am vergangenen Donnerstag 500 Bürger.

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