Bundesliga:Völler greift Jansen wegen Karriereende an

Trainingslager Bayer 04 Leverkusen

Rudi Völler: Kann Marcell Jansen nicht verstehen

(Foto: Daniel Naupold/dpa)

"Wer so was macht, hat den Fußball nie geliebt" - Rudi Völler kritisiert Marcell Jansen. Tennisprofi Rafael Nadal gewinnt zum zweiten Mal das Turnier in Hamburg. Triathletin Anne Haug schafft die Olympia-Quali.

Bundesliga, Rudi Völler: Bayer Leverkusens Sportchef Rudi Völler hat Ex-Nationalspieler Marcell Jansen für sein frühes Karriereende heftig angegriffen. "Wer so was macht, hat den Fußball nie geliebt", sagte Völler am Samstagabend im ZDF-"Sportstudio". Jansen hatte seine Profilaufbahn am Ende der Vorsaison mit 29 Jahren beendet, nachdem er beim Hamburger SV keinen neuen Vertrag mehr erhalten hatte. "Wenn einer so früh aufhört, ohne verletzt zu sein, das ist ein Schlag ins Gesicht für jeden Sportinvaliden oder für jeden Jugendlichen, der immer noch Fußballprofi werden will", erklärte Völler seine Kritik.

Jansen widersprach dem Weltmeister von 1990. Seine Entscheidung habe nichts mit dem Aus beim HSV zu tun gehabt. "Die Angebote waren da", sagte Jansen. Völlers Signal sei falsch. Man dürfe Spielern nicht dazu raten, "irgendwas zu machen, von dem sie nicht überzeugt sind", sagte Jansen.

Der frühere Profi von Borussia Mönchengladbach und Bayern München betonte, er habe sich nicht gegen den Fußball an sich, sondern gegen das Geschäftsmodell des Fußballs entschieden. "Ich liebe den Fußball, ich werde ihn immer lieben", versicherte Jansen. Er wolle auch weiter mit Freunden kicken und als Fan den Fußball verfolgen.

"Dennoch kann ich sagen, dass mein Leben schon vor meiner Karriere als Profi mindestens genau so lebenswert war", bekräftigte Jansen am Sonntag auf seiner Facebook-Seite. Der von ihm geliebte Fußball werde überall gespielt, auch auf Straßen und in der Kreisliga. "Nach 12 Jahren Berufsfußballer möchte ich nun mein Hobby wieder zurück! Darauf freue ich mich", schrieb Jansen.

Seine berufliche Zukunft sei noch nicht geklärt. "Ich versuche gerade, meinen Weg zu finden", sagte Jansen im "Sportstudio". Dazu werde er sich die kommenden Monate Zeit nehmen.

Tennis, Hamburg: Der ehemalige Weltranglisten-Erste Rafael Nadal aus Spanien hat zum zweiten Mal das ATP-Tennisturnier in Hamburg gewonnen. Der Rothenbaum-Sieger von 2008 aus Mallorca besiegte am Sonntag bei der mit 1,285 Millionen Euro dotierten Sandplatzveranstaltung den Italiener Fabio Fognini in 2:34 Stunden mit 7:5, 7:5. Nadal wurde mit dem Preisgeld von 311 775 Euro belohnt und wird dank der 500 Weltranglisten-Punkte am Montag um eine Position auf Platz neun klettern. Fognini, Hamburg-Sieger von 2013, nutzte seine Chancen gegen den neunmaligen French-Open-Champion vor 7500 Zuschauern auf dem ausverkauften Centre Court nicht.

Triathlon, Olympia-Qualifikation: Anne Haug (32) hat als erste deutsche Triathletin das Olympiaticket für die Sommerspiele in Rio de Janeiro 2016 gelöst. Der Olympia-Elften von London 2012 reichte beim Qualifikationswettbewerb am Sonntag in der brasilianischen Metropole der siebte Platz in 2:00:57 Stunden, um die Kriterien der Deutschen Triathlon Union (DTU) zu erfüllen. Die DTU hatte mindestens Rang acht als Hürde gesetzt. Hanna Philippin (23.), Anja Knapp (25.), Sophia Saller (29.) und Rebecca Robisch (30.) verfehlten diese Platzierung deutlich. 2016 werden die weiteren Tickets nach Rio vergeben.

Supercup, England: Mesut Özil und Per Mertesacker haben mit dem FC Arsenal erneut den ersten Titel der englischen Fußball-Saison gewonnen. Die deutschen Weltmeister bezwangen mit dem FA-Cup-Sieger am Sonntag im Wembleystadion den Meister FC Chelsea mit 1:0 (1:0). Für Arsenal war es der 14. Sieg im "Community Shield".

Ein Traumtor von Alex Oxlade-Chamberlain (24.) vor 71.523 Zuschauern bescherte Gunners-Teammanager Arsène Wenger einen wohltuenden Sieg gegen den alten Rivalen José Mourinho, der das Duell mal wieder mit einigen verbalen Spitzen angeheizt hatte. Oxlade-Chamberlain zog von der rechten Strafraumgrenze in die Mitte und traf mit einem präzisen Schuss in den linken oberen Torwinkel. Arsenal-Torhüter Petr Cech, gerade von Chelsea verpflichtet, hielt dagegen sein Tor sauber.

Die Dauerfehde der beiden Trainer hatte im Februar 2005 begonnen - in Mourinhos erster Saison auf der Insel. Außer John Terry habe Chelsea kein nennenswertes Eigengewächs entwickelt, sagte Wenger damals auf Mourinhos Kritik, bei Arsenal spiele kein Brite mehr in der Startelf. Im Oktober 2005 nannte der Portugiese dann Wenger einen "kranken Voyeur". Wenige Wochen später sagte er: "Wenger ist kaputt, respektlos, er hat den Bezug zur Realität verloren." Erfolg, sagte er, mache dumme Leute noch dümmer.

Leichtathletik: Die polnische Hammerwerferin Anita Wlodarczyk ist mit einem Weltrekord in neue Dimensionen vorgestoßen. Die Weltmeisterin von 2009 steigerte im polnischen Cetniewo ihre eigene Bestmarke auf 81,08 Meter und durchbrach als erste Frau die 80-Meter-Marke. Den bisherigen Weltrekord hatte die Olympia-Zweite von 2012 am 31. August 2014 beim ISTAF in Berlin aufgestellt, als sie mit 79,58 Metern die Deutsche Betty Heidler als Weltrekordlerin abgelöst hatte.

"Glückwunsch an Anita Wlodarczyk zum Weltrekord. Eine Schallmauer ist durchbrochen. Diese Leistung wird dem Hammerwurf sicher zu einem Schub verhelfen", twitterte Stabhochsprung-Weltrekordler Sergej Bubka aus der Ukraine. Die 29 Jahre alte Wlodarczyk geht damit auch als klare Gold-Favoritin in die WM in Peking (22. bis 30. August).

Fußball, VfB Stuttgart: Der VfB Stuttgart hat sich mit einem eindrucksvollen Auftritt gegen den englischen Vize-Meister Manchester City auf seinen Pflichtspielauftakt eingestimmt. Der schwäbische Fußball-Bundesligist gewann am Samstag sein letztes Testspiel mit 4:2 (4:0). Vor 40 122 Zuschauern düpierten Filip Kostic (15. Minute), Daniel Didavi (31.) und zweimal Daniel Ginczek (36./37.) die abwehrschwachen Engländer schon vor der Pause. Kelechi Iheanacho (84.) und dem früherer Wolfsburger Edin Dzeko (89.) gelangen noch die Ehrentreffer für die Gäste.

Fußball, Sami Khedira: Fußball-Weltmeister Sami Khedira wird seinem neuen Klub Juventus Turin im ersten Pflichtspiel der neuen Saison fehlen. Der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler zog sich im Testspiel des Champions-League-Finalisten bei Olympique Marseille (0:2) am Samstag eine Oberschenkelverletzung zu und wird nach Angaben von Trainer Massimiliano Allegri im Supercup am kommenden Samstag in Shanghai gegen Pokalfinalist Lazio Rom nicht zur Verfügung stehen. Khedira war gegen Marseille nach einer halben Stunde verletzt ausgewechselt worden. Der frühere Stuttgarter war nach Ablauf seines Vertrages beim spanischen Rekordmeister Real Madrid im Sommer ablösefrei zum italienischen Doublesieger nach Turin gewechselt.

Supercup, Frankreich: Mit seinem neuen Torhüter Kevin Trapp hat Paris St. Germain den französischen Supercup gewonnen. Gegen Olympique Lyon setzte sich der französische Fußball-Meister und Pokalsieger mit 2:0 (2:0) durch. Serge Aurier (11. Minute) und Edinson Cavani (17.) erzielten die Tore gegen den Zweiten der Vorsaison. Der frühere Bundesliga-Profi Trapp bekam das Vertauen für die Startelf. Der Torwart war in diesem Sommer von Eintracht Frankfurt nach Paris gewechselt.

Schwimmen, WM: Die zweimalige Weltmeisterin Angela Maurer bleibt auf der 25-Kilometer-Strecke eine deutsche Erfolgsgarantin. Die 40-Jährige schlug am Samstag bei den Schwimm-Weltmeisterschaften nach einem starken Kampf in Kasan als Dritte an. Der Sieg ging nach 5:13:47,3 Stunden an 2011-er Weltmeisterin Ana Marcela Cunha aus Brasilien. Zweite wurde die ungarische EM-Zweite Anna Olasz mit einem Rückstand von 26,1 Sekunden. Für Maurer, Weltmeisterin von 2006 und 2009, reichte es mit einem Rückstand von 1:20,3 Minuten für die zwölfte WM-Medaille. Die lange mutig vorne mitschwimmende Finnia Wunram belegte am Ende einen sehr achtbaren fünften Platz.

Tennis, Hamburg: Der ehemalige Weltranglisten-Erste Rafael Nadal aus Spanien trifft im Finale des ATP-Tennisturniers am Sonntag in Hamburg auf den Italiener Fabio Fognini. Der Rothenbaum-Sieger von 2008 aus Mallorca gewann am Samstag vor 7500 Zuschauern auf dem ausverkauften Centre Court gegen den Italiener Andreas Seppi in 80 Minuten mit 6:1, 6:2. Fognini besiegte in der Vorschlussrunde der mit 1,285 Millionen Euro dotierten Traditionsveranstaltung am Sitz des Deutschen Tennis Bundes den französischen Qualifikanten Lucas Pouille in 83 Minuten mit 6:2, 7:6 (7:2).

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