Biathlon:Domratschewa verzichtet auf alle Saisonstarts

Darja Domratschewa

Keiner Starts in der kommenden Biathlon-Saison: Darja Domratschewa (Archivbild).

(Foto: dpa)

Die dreifache Olympiasiegerin will ihre schwere Erkrankung auskurieren. Rapid Wien erreicht die Playoffs der Champions League, NBA-Basketballer Kobe Bryant erwägt sein Karriereende.

Biathlon, Domratschewa: Die dreimalige Biathlon-Olympiasiegerin Darja Domratschewa wird wegen ihrer Erkrankung an Pfeifferschem Drüsenfieber auf die kommende Saison verzichten. Nach Gesprächen mit Experten sei sie zum Schluss gekommen, dass dies die vernünftigere Lösung sei, teilte die Weißrussin am Dienstag mit. "Ich bin überzeugt, dass es mir nutzt, wieder Kraft zu gewinnen und mich für das folgende Jahr zu motivieren", meinte die 29-Jährige. Sie habe vor einiger Zeit "mit großem Enthusiasmus" das Training aufgenommen. "Mein Fehler war, dass ich nicht genug auf meinen Körper gehört habe. Ich bin ans Meer gefahren, und als ich mich erholt gefühlt habe, wollte ich mich auf die Saison vorbereiten", sagte Domratschewa.

Von vornherein sei klar gewesen, dass sie nicht alle Rennen absolvieren kann. "Aber den Organismus betrügst du nicht." Das Wichtigste sei nun eine Phase "ohne emotionale und physische Überbelastungen". Auf Anraten der Ärzte wolle sie sich schonen und komplett auskurieren. "Ich betrachte dieses Jahr wie eine Art Neustart", meinte die zweimalige Weltmeisterin. Die Pause habe auch angenehme Seiten, so werde sie etwa Zeit haben für Theaterbesuche. "Im harten sportlichen Regime kommst du kaum dazu, jetzt fühle ich mich um vieles freier. Es gibt keinen ständigen Druck. Ich freue mich über die Möglichkeit und habe Spaß vom Leben."

Champions League, Playoffs: Rapid Wien hat die Playoffs zur Champions League erreicht. Der österreichische Fußball-Vizemeister gewann am Dienstag das Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde bei Ajax Amsterdam überraschend mit 3:2 (2:0) und kam nach dem 2:2 aus der ersten Begegnung eine Runde weiter. Robert Beric (12. Minute) und Louis Schaub (39./77.) erzielten die Tore für Rapid, Arek Milik (52.) und Nemanja Gudelj (75.) waren für den niederländischen Rekordmeister erfolgreich. Im Vorfeld des Spiels waren am Montagabend nach Zusammenstößen zwischen Fans beider Klubs in Amsterdam insgesamt 19 Personen festgenommen worden.

Dinamo Zagreb reichte ein 3:3 bei Molde FK in Norwegen zum Erreichen der Playoffs, nachdem die erste Partie in Kroatien 1:1 ausgegangen war. Apoel Nikosia qualifizierte sich trotz einer 0:1-Niederlage gegen den FC Midtjylland, weil die Zyprer vor einer Woche in Dänemark mit 2:1 gewonnen hatten. Die Playoffs, an denen auch der letztjährige Bundesliga-Vierte Bayer Leverkusen teilnimmt, werden am Freitag ausgelost. Die Spiele finden am 18./19. und 25./26. August statt.

NBA, Kobe Bryant: Basketballer Kobe Bryant erwägt, seiner Karriere mit Ablauf der kommenden NBA-Saison ein Ende zu setzen. "Könnte es meine letzte Spielzeit sein? Absolut. Das ist extrem schwierig zu entscheiden", sagte der 37-Jährige von den Los Angeles Lakers im Interview mit Yahoo Sports. Bryant, fünfmaliger NBA-Champion, zweimaliger Olympiasieger und 17-maliger Allstar, kämpft seit mehreren Jahren immer wieder mit Verletzungen. In der vergangenen Saison hat die Nummer drei der ewigen NBA-Scorerliste aufgrund einer Schulterverletzung nur 35 Spiele absolviert. Vor der kommenden Saison, seiner 20., sieht Bryant keine Probleme: "Meinem Körper, meinen Beinen geht es gut. Ich bin gesund und in Form." Die Spielzeit beginnt am 27. Oktober.

Fußball, Niederlande: In den Niederlanden streikt die Polizei, vier Fußballspiele zum Start der Ehrendivision wurden als Folge vorläufig abgesagt. Betroffen ist das erste Saisonspiel am Freitagabend zwischen dem SC Heerenveen und De Graafschap sowie die Duelle ADO Den Haag gegen PSV Eindhoven, PEC Zwolle gegen den SC Cambuur (beide Samstag) und Willem II gegen Vitesse Arnheim (Sonntag). Die Bürgermeister der Städte reagierten damit auf die Streikankündigungen der Polizeigewerkschaften. Der niederländische Fußballverband KNVB hofft indes, die abgesagten Duelle doch noch wie geplant austragen zu können und setzt dabei auf Verhandlungen zwischen dem zuständigen Sicherheits- und Justizministerium und den Polizeigewerkschaften. Wenn die beteiligten Parteien sich bis Donnerstagmittag (12.00 Uhr) einigen, dann sollen die Spiele doch noch stattfinden.

DFL, Seifert: DFL-Chef Christian Seifert hat das schwache Abschneiden der deutschen Junioren-Nationalmannschaften bei den jüngsten Welt- und Europameisterschaften kritisiert. "Natürlich ist es toll, wenn sich DFB-Nachwuchsteams, die weitestgehend aus Bundesliga-Spielern bestehen, für große Turniere qualifizieren. Wenn ich mir aber ansehe, was DFB und Liga insgesamt in die Talentförderung investieren, ist das, was unter dem Strich herauskommt, in den letzten Jahren zu wenig", sagte der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga der Sport Bild. Hintergrund seiner Kritik: Bei der U20-WM und der U21-EM in diesem Sommer erreichten die deutschen Mannschaften maximal das Halbfinale, bei der U19-EM schied die DFB-Auswahl sogar schon in der Vorrunde aus. "DFB und Liga müssen sich sehr genau ansehen, ob die Ausbildung im Jahr 2015 noch so gut ist, wie sie sein müsste", meinte Seifert. "Denn eins ist klar: Wir werden in absehbarer Zeit nie den höchstdotierten TV-Vertrag der Welt abschließen. Deshalb muss unser Anspruch sein: Wir brauchen die beste Ausbildung der Welt."

Tennis, Stanford: Andrea Petkovic und Mona Barthel haben beim WTA-Turnier im kalifornischen Stanford die erste Runde überstanden und treffen nun im direkten Duell aufeinander. Petkovic (Darmstadt/Nr. 6) gewann das deutsche Aufeinandertreffen mit Carina Witthöft (Hamburg) nach Startschwierigkeiten mit 5:7, 6:1, 6:3. Barthel setzte sich gegen Carol Zhao aus Kanada 6:3, 6:0 durch. Ausgeschieden ist dagegen Tatjana Maria. Die Weltranglisten-65. aus Bad Saulgau unterlag Alison Riske aus den USA 2:6, 7:5, 1:6. Vorjahresfinalistin Angelique Kerber (Kiel/Nr. 5) und die frühere Wimbledonfinalistin Sabine Lisicki (Berlin) greifen erst am zweiten Turniertag ins Geschehen ein. Die Hartplatzveranstaltung in Stanford ist mit 665.900 Dollar dotiert, Titelverteidigerin Serena Williams (USA) hatte ihren Start wegen Beschwerden am Ellbogen abgesagt. Das Turnier bildet neben dem WTA-Event in Washington den Auftakt der nordamerikanischen Hardcourt-Saison, die in den US Open in New York (31. August bis 13. September) gipfelt.

Olympia, Hamburg: Bei der Bewerbung um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2024 muss Hamburg laut IOC-Ehrenmitglied Walther Tröger nachlegen. "Im Moment sehe ich Paris und Rom auf einer Stufe. Hamburg hat durchaus Chancen, muss aber aufholen", sagte Tröger der Sport Bild. Vieles hänge von dem Auftreten in den nächsten Monaten ab. Minuspunkt für Hamburg sei die fehlende Erfahrung mit der Ausrichtung von Großveranstaltungen. "Triathlon ist eine Randsportart. Wer aber immer mal wieder eine gute Leichtathletik-, Schwimm- oder Fußballveranstaltung ausrichtet, der schafft sich eine Familie. Viele der IOC-Mitglieder sind ja auch gleichzeitig Verbandsvertreter", erklärte das 86 Jahre alte langjährige Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees. Die Hansestadt bewirbt sich neben Paris, Rom und Budapest um die Spiele 2024. Eine Kandidatur wird nach dem Rückzug von Boston zudem von Los Angeles und Toronto erwartet.

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