Gladbach-Trainer Lucien Favre im SZ-Interview:"Kramer, Kruse, bravo! Aber jetzt müssen wir ohne sie spielen"

Bor. Mönchengladbach - 1899 Hoffenheim

Mit 57 der älteste Bundesliga-Trainer: Lucien Favre

(Foto: dpa)

Obwohl zwei Nationalspieler Gladbach verlassen haben, gibt sich Trainer Lucien Favre im SZ-Interview zuversichtlich. In der Champions League hat er einen überraschenden Wunschgegner.

Von Klaus Hoeltzenbein und Christof Kneer

Dritter. Borussia Mönchengladbach war das Überraschungs-Team der vergangenen Bundesliga-Saison. Und für die nächste Spielzeit plant Trainer Lucien Favre den nächsten Coup, obwohl es Weltmeister Christoph Kramer nach Leverkusen zog und Nationalstürmer Max Kruse zum VfL Wolfsburg. "Wir können nur sagen: Kramer, Kruse, Chapeau! Bravo! Aber jetzt müssen wir ohne sie spielen", sagt Favre im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Wochenendausgabe). "Wenn Wolfsburg einen Spieler von uns will, hat es nicht mal Sinn, zu kämpfen. Da verlieren wir nur Zeit. Wir können nur eines tun: uns auf die Zukunft vorbereiten!"

Das Mittel der Stunde für den 57-Jährigen: Talente aufbauen. "Schulz und Dahoud, Christensen und Elvedi, Ndenge und Sow, merken Sie sich diese Namen! Dahoud, Schulz, Christensen sind erst 19, aber sie sind klare Kandidaten für meine erste Mannschaft. Sie können jederzeit spielen!", kündigt Favre an und fügt hinzu: "Auch in der Champions League."

Favre, der in seiner Zeit als Profi unter anderem bei Servette Genf zusammen mit dem heutigen FC-Bayern-Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge spielte, ist seit 1991 Trainer. Mit Borussia Mönchengladbach hat er sich nun erstmals für die Gruppenphase der Champions League qualifiziert.

Bei der Auslosung Ende August wünscht Favre sich als einen der drei Gruppengegner überraschend den starken FC Barcelona: "Barcelona ist die Mannschaft, die ich immer verfolge, seit der Zeit von Johan Cruyff. Er hat damals als Trainer in Barcelona eine Revolution gemacht. Die Leute haben ja vergessen, wie Fußball in Spanien vor Cruyff aussah: Es gab einen Libero und zwei Vorstopper, und es ging immer nur bumm-bumm-bumm. Und dann kam Cruyff. Cruyff war wichtig. Ihm war wichtig, dass auf dem Feld immer alles in Bewegung ist. Er hat mal gesagt, dass er auf der Bank nicht den Spieler anschaut, der den Ball hat, sondern er schaut auf die anderen, er will sehen, wie sie sich bewegen. Ich mache das auch", erklärt Favre, der in dem Gespräch auch verrät, welche Trainer-Tricks er sich bei Cruyff noch abgeschaut hat und wovon genau die Rede ist, wenn er sein Lieblingswort "polyvalent" gebraucht.

Lesen Sie das komplette Interview mit SZ plus:

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: