Wolfratshausen:Platz für 60 Flüchtlinge

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Früheres Vermessungsamt in Wolfratshausen wird umgebaut

Von Matthias Köpf, Wolfratshausen

Der Altbau des staatlichen Vermessungsamts in der Wolfratshauser Heimgartenstraße soll zu einer Unterkunft für vermutlich rund 60 Asylbewerber werden. Dies bestätigt der zuständige Abteilungsleiter im Landratsamt, Michael Foerst, und beruft sich dabei auf die Regierung von Oberbayern. Die habe sich inzwischen dazu entschlossen, das alte Amtsgebäude zu ertüchtigen. Das staatliche Bauamt Weilheim plane den Umbau.

Der Altbau des Wolfratshauser Vermessungsamts war schon zum Abriss freigegeben, um auf dem Behörden-Areal an der Heimgartenstraße wieder Parkplätze zu gewinnen, nachdem der Neubau des Vermessungsamts auf dem bisherigen Parkplatz errichtet worden war. Angesichts der immer dinglicheren Suche nach Unterkünften für Asylbewerber hatte Wolfratshausens Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) mehrmals auch dieses alte Vermessungsamt ins Spiel gebracht. Doch erst als sich dem auch Landrat Josef Niedermaier (FW) angeschlossen und der Landtagsabgeordnete Martin Bachhuber (CSU) im Juni einen Termin mit der Regierung vermittelt hatte, kamen die Dinge in Bewegung.

Bis das Bürogebäude wirklich als Unterkunft dienen kann, sind einige Umbauten nötig. So gibt dort keine Duschen, nicht genügend Toiletten und auch kein abgetrenntes Treppenhaus, wie es die Brandschutzregularien erfordern. Bis zum Frühsommer galt den Behörden ein solcher Umbau noch als zu aufwendig und daher unwirtschaftlich, doch unter dem wachsenden Druck, immer mehr Asylbewerbern eine Zuflucht bieten zu müssen, hat die Regierung ihre Einschätzung inzwischen geändert.

Die Pläne, auch auf dem ehemaligen Forstamtsgelände in der Königsdorfer Straße eine Unterkunft zu schaffen, sind hingegen noch nicht so weit gediehen. Der Landkreis hatte die Fläche für 1,1 Millionen Euro kaufen wollen, um dort ein Flüchtlingsheim einzurichten. Inzwischen will der Freistaat dies allerdings selbst übernehmen. Zur Debatte steht auch hier ein Umbau des alten Amtsgebäudes, in dem allerdings nur vergleichsweise wenige Bewohner Platz hätten. Als Alternativen gelten ein Abriss plus Neubau oder eine Container-Unterkunft.

© SZ vom 10.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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