Kevin Kuranyi:Der große Bruder

Der Stürmer mit dem markanten Kinnbart, zuletzt fünf Jahre in Russland, versucht nun in Hoffenheim sein Glück.

Von Philipp Selldorf

Früher, als Kevin Kuranyi noch für den VfB Stuttgart und für Schalke 04 spielte, war er nicht nur für seine vielen Tore bekannt, sondern auch für seinen speziellen Bart, der in feiner Linie an seinem Kinn entlangführt und unter der Nase zum Abschluss kommt. Einmal wurde er gefragt, ob die Pflege dieses komplizierten Bartes nicht sehr viel Zeit koste, und Kuranyi antwortete: "Nein, nein, nur eine halbe Stunde am Tag." Er wusste nicht, dass dies komisch klang für Menschen, die keinen Kinnbart haben und eine halbe Stunde für viel Zeit halten.

Besondere Wechsel in der Liga

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Lars Stindl: Der offensive Mittelfeldspieler war Kapitän bei Hannover 96. Das ist er bei seinem neuen klub Borussia Mönchengladbach nicht, dafür spielt er nun in der Champions League. Foto: Marius Becker/dpa

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Franco di Santo: Der Torjäger hielt die Bremer lange hin, ehe er sich am Tag der Teamvorstellung verabschiedete und nach Schalke wechselte. Des Geldes wegen: sagen sie bei Werder. Foto: Guido Kirchner/dpa

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Besondere in der Liga: Seit 2008 steht der Mittelfeldspieler in Leverkusen unter Vertrag, machte aber für Bayer noch kein einziges Bundesligaspiel. Erst nach Bochum und zuletzt an Mönchengladbach ausgeliehen, will der Weltmeister jetzt bei Bayer fuß fassen. Foto: Guido Kirchner/dpa

Nun ist Kuranyi in die Bundesliga zurückgekehrt, nachdem er fünf Jahre in Russland bei Dynamo Moskau gespielt hat, und immer noch trägt er seinen typischen Bart. Auch sonst scheint er ganz der Alte zu sein. Kuranyi gehörte schon früher zu den besonders freundlichen und zugänglichen Bundesliga- Spielern, und so haben ihn jetzt auch die Leute in Hoffenheim kennengelernt, wo er künftig für die TSG 1899 spielen wird.

33 Jahre ist er mittlerweile alt, viele Fußballer haben sich in diesem Alter bereits mit kaputten Knochen aus dem Sport verabschiedet, aber Kuranyi hat einen großen Vorteil: In seiner langen Karriere, die ihn als 21-Jährigen in die Nationalelf brachte, war er ganz selten verletzt. In Hoffenheim staunten sie, wie fit der Heimkehrer zu ihnen kam. Kuranyi stellt sich vor, dass er den jungen Kollegen mit seiner Erfahrung "wie ein großer Bruder" zur Seite stehen kann. Jetzt passt der Bart also auch zur Aufgabe.

Wieder zurück aus Moskau: Kevin Kuranyi spielt nun bei der TSG Hoffenheim. (Foto: Grafik)
© SZ vom 14.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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