Trump-Skandal:Friede mit Fox?

Versucht ein bisschen, es wieder gut zu machen: Donald Trump. (Foto: John Minchillo/AP)

Donald Trump distanziert sich ein wenig von seinen Beleidigungen gegen die Journalistin Megyn Kelly. Im Grunde wirbt er damit auch um Frieden beim Sender Fox, den er braucht - und der ihn braucht.

Von Viola Schenz

Es ist die erste Schlammschlacht in diesem Vorwahlkampf, aber eine ungleiche, denn es wirft nur einer mit Schlamm; die anderen wollen sich auf das schmutzige Spiel nicht einlassen, und jetzt scheint auch Donald Trump seine Taktik zu ändern. Er habe nicht vorgehabt, bei seiner Kritik an Fox News-Moderatorin Megyn Kelly etwas Ungehöriges zu sagen, versicherte der Immobilienunternehmer im Sender NBC. Ein winziges Friedensangebot, mitnichten aber eine Entschuldigung. Trump hatte Kelly nach einer TV-Diskussion mit republikanischen Bewerbern um die Präsidentschaftskandidatur vorgeworfen, ihn besonders aggressiv zu seinem Frauenbild befragt zu haben. Zu Kellys Fragestil sagte Trump: "Aus ihren Augen kam Blut, Blut lief überall aus ihr heraus." Dieser Sexismus, diese Anspielung auf die weibliche Menstruation brachte ihm Vorwürfe von allen Seiten ein. Trump wäre aber nicht Trump, würde ihn das stören. Wichtig ist ihm vielmehr, sich trotz dieser Peinlichkeiten weitere Fox News-Auftritte zu sichern. Leiter Roger Ailes habe ihn angerufen und versichert, der Sender werde ihn fair behandeln, twitterte Trump am Montag. Natürlich wird Fox News den Mann mit der verunglückten Frisur nicht schmähen, Trump steht für politische Unkorrektheiten, also für hohe Einschaltquoten. Und Megyn Kelly? Die Journalistin und frühere Anwältin bleibt cool. Am Montag sagte sie in ihrer Sendung The Kelly File, sie werde ihre Arbeit fortsetzen "without fear or favor", weder ängstlich noch gefällig.

© SZ vom 12.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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