Als Schmankerl der 950-Jahr-Feier:Live-Übertragung aus Hattenhofen

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Der BR schenkt den Helfern der Jubiläumsfeierlichkeiten eine rauschende Party

Von Manfred Amann, Hattenhofen

"Von Timbuktu am südlichen Rand der Sahara bis hinauf zum Nordpol, rund 350 000 Facebook-Freunde des Radiosenders Bayern 1 aus aller Welt wissen nun von eurem Engagement, Hattenhofen ist heute der Nabel der Welt": Als BR-Moderator Tilmann Schöberl am Samstag mit diesen Worten die Seelen der etwa 250 Hattenhofener streichelt, herrscht im Hillmayr-Stadl bereits ausgelassene Feierstimmung. Fähnchen mit dem weiß-blauen BR-Logo werden geschwenkt, manche haben sich BR-Krönchen aufgesetzt und alle warten auf die BR-Band.

Die sechsköpfige Gruppe spielt dann mehrere Stunden lang ohne Gage für diejenigen auf, die mitgeholfen haben, dass die Jubiläumsveranstaltungen zur ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes vor 950 Jahren zu einem großen Erfolg wurden. Und wie Schöberl verrät, ist die Sau vom Grill ebenso kostenfrei wie Getränke sowie Kaffee und Kuchen. Der Bayerische Rundfunk habe eine gewisse Summe zur Verfügung gestellt, den Rest übernehme die Gemeinde. "Leider sind einige der Helfer gerade im Urlaub", bedauert der Vorsitzende des Festausschusses, Hans Scherer, man werde in Abstimmung der Gemeinde aber noch einen Weg finden, auch diesen öffentlich zu danken. "Die Sommerparty kam völlig überraschend und den Zeitpunkt hat uns das Team des Bayerischen Rundfunks vorgegeben", erklärt Thomas Waldleitner, der am Abend vom Publikum fast wie ein Star gefeiert wird. Der Kulturreferent der Gemeinde hatte von der BR-Sommeraktion gehört und sich für die Gemeinde spontan beworben.

Dass Hattenhofen dann als vierter und letzter Standort für Sommerfeste mit der BR-Band ausgelost wird, die im Rahmen des Ferienprogrammes des Rundfunksenders "Summer of Music" zu gewinnen waren, wertet Waldleitner als "das Glück der Tüchtigen". Der Kulturreferent hatte die Gemeinde mit den Worten beworben: "In einer gigantischen Gemeinschaftsleistung haben viele Bürger unserer kleinen Gemeinde ehrenamtlich und unentgeltlich ein Festjahr auf die Beine gestellt. Jetzt sollen alle Helfer selbst einmal feiern dürfen."

Als der Moderator Waldleitner auf die Bühne holt, applaudieren die Gäste frenetisch. Auf die Bühne muss auch Bürgermeister Franz Robeller, der sich wie Waldleitner für die gute Zusammenarbeit bei der Organisation der Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr bedankt.

"Ihr Hattenhofener seid wirklich toll, was ihr geleistet habt, ist gigantisch", lobt auch der Moderator. In Anspielung auf die Tatsache, dass Hattenhofen erst vor 34 Jahren das 900-jährige feierte, rät er dem Bürgermeister, den Kreisheimatpfleger aus Hörbach, Toni Drexler, der die ältere Urkunde in Archivunterlagen des Klosters Brixen entdeckt hatte, "mehr auf die Roas" zu schicken. Dann könntet ihr in ein paar Jahren vielleicht den Tausender feiern und Robeller wäre wohl weltweit der einzige Bürgermeister, unter dessen Amtszeit das 950- und das Tausendjährige gefeiert werde, scherzt Schöberl, der auch die "super Location" würdigte.

Der Stadel, den der größte Bauer der Region, Peter Hillmayr, wohl aus dem Portemonnaie bezahlt habe, eigne sich bestens für so ein Fest, meint der Rundfunksprecher. Großer Andrang herrscht beim Maßkrugschieben, bei dem man Tassen, Schlüsselanhänger Aufkleber mit BR-Loge gewinnen kann, bevor die BR-Band vorwiegend mit fetzigen und mitreißenden Melodien aus den 1970er und 1980er Jahren den Gästen einheizt. "Eine Riesensache ist das", stellt Klaus Kornprobst von der Freiwilligen Feuerwehr zufrieden fest. Eine, die sicherlich noch lange in Erinnerung bleibt.

© SZ vom 17.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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