Großeinsatz:Bub spielt mit Feuer, Stadel brennt nieder

Großeinsatz: Die alarmierten Feuerwehren konnten die Lagerhalle nicht mehr retten, sie brannte vollständig nieder.

Die alarmierten Feuerwehren konnten die Lagerhalle nicht mehr retten, sie brannte vollständig nieder.

(Foto: privat)

Der Zehnjährige findet bei Rothenrain ein Feuerzeug, die Brandbekämpfer können nichts mehr retten

Von Erik Häussler, Wackersberg

Ein zehnjähriger Bub hat am Mittwochabend mit einem gefunden Feuerzeug gespielt - und plötzlich steht ein ganzer Heustadel in Flammen. Die Halle bei Rothenrain brannte komplett nieder. Verletzt wurde niemand, es entstand ein Sachschaden von 50 000 Euro.

Kurz nach 18 Uhr ging der Notruf der Mutter des Buben bei der Leitstelle Oberland ein. Gleich mehrere Feuerwehren aus dem Umkreis rückten zu dem Stadel zwischen Rothenrain und Wolföd aus. Es sei zunächst befürchtet worden, dass Menschen oder Tiere in Gefahr sind, erklärt Einsatzleiter Florian Krinner von der Freiwilligen Feuerwehr Oberfischbach. Deshalb sei neben den Feuerwehren aus Bad Tölz, Oberfischbach, Königsdorf und Oberbuchen auch die aus Geretsried ausgerückt.

Vor Ort gab es schnell Entwarnung. Zwar stand die Lagerhalle bei Ankunft der Feuerwehr bereits vollständig in Brand, sie beinhaltete jedoch neben kleineren Maschinen und Wägen nur rund 50 Heuballen und Dämmmaterial. Gerade diese boten aber dem Feuer ideale Nahrung. Der Brand habe sich enorm rasch ausgebreitet, sagt Krinner. Schon als die Löschwägen eintrafen, sei nichts mehr zu retten gewesen. Der Besitzer, der in der Nähe wohnt, musste miterleben, wie der Stadel von den Flammen zerstört wurde.

Der Zehnjährige hatte offenbar im Stadel mit dem gefundenen Feuerzeug hantiert, woraufhin gelagertes Dämmmaterial in Brand geriet. Nachdem es ihm mit der Hilfe zweier Freunde nicht gelang, das Feuer selbst zu löschen, rannte er zu seiner Mutter, die den Notruf absetzte.

Die rund 80 Einsatzkräfte konzentrierten sich bei ihren Löscharbeiten darauf, den angrenzenden Wald von den Flammen abzuschirmen. Bei den sogenannten Nachlöscharbeiten wurden die Heuballen auseinandergenommen, um so auch die kleineren Brandherde nachhaltig zu löschen. Die Reste der Halle wurden mit einem Bagger abgerissen, damit auf dem angrenzenden Weg niemand durch Trümmer verletzt werden kann. Der Einsatz dauerte bis 22 Uhr in der Nacht.

Strafrechtlich hat die fahrlässige Brandstiftung keine Konsequenzen für den Buben, er ist strafunmündig. Zivilrechtlich könnten Forderungen auf die Familie zukommen.

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