Frankreich:Terrorverdacht nach Schüssen in Schnellzug

Er baute in der Zugtoilette eine schwere Schusswaffe zusammen, kam heraus und begann zu schießen: Nur durch Glück konnte der 26-Jährige im Zug von Amsterdam nach Paris schnell überwältigt werden.

Die für Terrorismus zuständige Staatsanwaltschaft von Paris hat die Ermittlungen zu einem Vorfall mit Schüssen in einem Schnellzug der Thalys-Klasse in Nordfrankreich an sich gezogen. Dies berichteten französische Medien am Freitagabend unter Berufung auf die Behörde. Grund dafür sei die verwendete Waffe, der Ablauf und der "Kontext der Gewalttat" gewesen.

Ein Mann hatte in dem Zug auf dem Weg von Amsterdam nach Paris das Feuer eröffnet und mehrere Fahrgäste verletzt, zwei von ihnen schwer. Bei dem Verdächtigen handele es sich um einen 26-Jährigen, sagte Sliman Hamzi von der Polizeigewerkschaft Alliance. Zu dem Mann lag der Staatsanwaltschaft zufolge eine Geheimdienstakte vor, er soll marokkanischer Abstammung sein. Ein Sprecher des nationalen Bahnbetreibers SNCF sagte, der Verdächtige sei mit einem Sturmgewehr und einem Messer bewaffnet gewesen. Die Regionalzeitung La Voix du Nord berichtete unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft, bei den beiden Opfern handele es sich um Soldaten, mindestens einer von ihnen soll Amerikaner sein. Sie hätten an Bord des Zugs gehört, wie der Mann eine schwere Waffe in einer Toilette geladen habe und seien daraufhin eingeschritten. Einer sei von einem Schuss getroffen worden, der andere mit einer Stichwaffe verletzt worden.

"Alles wird getan, um Licht in dieses Drama zu bringen", teilte Staatspräsident François Hollande am Abend mit. Frankreichs Premierminister Manuel Valls bedankte sich am Abend bei den beiden US-Soldaten. "Dank denen, die eingegriffen haben", schrieb Valls im Kurznachrichtendienst Twitter.

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