Ebersberg:Jung und brillant

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Mit dem jungen litauischen Pianisten Vestard Shimkus eröffnet der Kulturverein Zorneding-Baldham die Reihe der Klavierabende im Alten Kino. (Foto: privat)

Die Klavierkonzerte des Kulturvereins Zorneding beginnen mit einem Star aus Litauen

So international besetzt wie die Kammerkonzerte im Zornedinger Martinstadl ist in der kommenden Saison auch der Klavierzyklus im Alten Kino Ebersberg. Der Kulturverein Zorneding-Baldham als Veranstalter und der Pianist Oliver Triendl als künstlerischer Leiter haben für die Sonntagskonzerte fünf Ausnahmesolisten engagiert, allesamt trotz ihrer Jugend gereifte und brillante Musikerpersönlichkeiten mit besonderen Schwerpunkten. Bei vier von fünf Konzerten steht neben bekannten Meisterwerken auch zeitgenössische Musik auf dem Programm, darunter eine europäische Erstaufführung.

Den Anfang macht am 4. Oktober der 31-jährige litauische Pianist und Komponist Vestard Shimkus. Kritikern gilt er als einer der bemerkenswertesten Pianisten der jungen Generation. Bei Peteris Vasks hat er Komposition studiert und unter anderem zwei Klavierkonzerte geschrieben. Auch Jazz und Improvisation gehören zu seinen Vorlieben. In Ebersberg wird er Busoni-Fassungen von Choralvorspielen Johann Sebastian Bachs seinen virtuosen Etüden "Dreamscapes" gegenüberstellen.

Für das Konzert am 8. November hat der Kulturverein die 1991 in München geborene Pianistin Mona Asuka Ott eingeladen, die im Alten Kino ihr Debüt gibt. Bereits als vierjähriges Mädchen trat sie in der Münchener Residenz außer Konkurrenz bei einem Wettbewerb auf, mit elf Jahren wurde sie als Duopartnerin von Marcello Viotti zusammen mit dem Münchner Rundfunkorchester zu einer Fernsehproduktion über Ravels "Ma mère l'oye" eingeladen. Die junge Künstlerin hat bei Karl-Heinz Kämmerling und Bernd Glemser studiert. Auf dem Programm in Ebersberg stehen Werke von Mendelssohn-Bartholdy, Kensaku Shimizu, Schubert und Liszt.

Beim ersten Konzert im neuen Jahr am 24. Januar hat sich Oliver Triendl einen Duopartner erwählt - den jungen chinesischen Geiger Dan Zhu. In seiner Heimat ist er bereits ein Star, zu seinen Mentoren zählen Christoph Eschenbach und Zubin Mehta. In Ebersberg wird Dan Zhu mit Werken von Claude Debussy, Karol Szymanowski und César Franck eines seiner ersten Recitals in Deutschland bestreiten und zudem ein Werk seines Landsmanns Bright Sheng zur europäischen Erstaufführung bringen.

Der in Zorneding lebende griechisch-deutsche Pianist und Cembalist Andreas Skouras ist 1972 in Thessaloniki geboren, er studierte an der Musikhochschule München. Sein Repertoire umfasst das Wohltemperierte Clavier und die Kunst der Fuge Bachs, sämtliche Mozart- und Haydn-Sonaten sowie Werke der Romantik. Einen Schwerpunkt in Skouras' Arbeit bilden Werke griechischer Komponisten. So gehört zu seinem Repertoire beispielsweise Iannis Xenakis' "Khoai", eines der schwersten Stücke der Cembaloliteratur. Auch bisher unveröffentlichte oder selten zu hörende Werke liegen ihm am Herzen. Zahlreiche Gegenwartskomponisten haben für ihn Stücke geschrieben. Andreas Skouras unterrichtet Cembalo an der Musikhochschule München und gibt Meisterkurse für Klavier am Konservatorium in Tiflis. Er wurde unter anderem mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet. In Ebersberg wird er Werke von Brahms, Kalevi Aho, Anders Elisson und Franz Liszt spielen. Kalevi Aho lernte das hiesige Publikum anlässlich einer Uraufführung 2012 im Martinstadl kennen.

Beim Abschlusskonzert der Reihe am 3. April wird der französische Pianist Nicolas Bringuier, 35, eine Gegenüberstellung wagen - zwei Partiten von Bach und Werke von Schumann (Kinderszenen und eine Sonate). Bekannt ist Bringuier für sein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen und die Mühelosigkeit des Musizierens. Bringuier spielt in den berühmtesten Konzertsälen der Welt und ist leidenschaftlicher Kammermusiker.

Alle Konzerte im Alten Kino beginnen um 17 Uhr, Karten im Abo und im Einzelverkauf gibt es bei Heide Schneider, Telefon (08106) 22 154, E-Mail: heide.schneider@casa-di-heide.de. Die Konzertkasse öffnet jeweils im 16.15 Uhr

© SZ vom 25.08.2015 / bae - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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