Attentäter wurde in Berlin kontrolliert
Der schwerbewaffnete Angreifer in einem Thalys-Schnellzug von Amsterdam nach Paris ist einem Medienbericht zufolge im Mai auf dem Flughafen Berlin-Tegel intensiv kontrolliert und befragt worden. Der 25-jährige Ayoub El Khazzani sei am 10. Mai von Berlin nach Istanbul geflogen, berichtet der RBB unter Berufung auf Sicherheitskreise. Es sei aber nichts Verdächtiges gefunden worden. Der Bundespolizei habe die rechtliche Handhabe gefehlt, El Khazzani festzuhalten. Deshalb habe der Marokkaner das Land verlassen dürfen.
Bei der Passkontrolle hatte es den Angaben zufolge stillen Alarm gegeben. El Khazzani sei von den französischen Behörden zu einer verdeckten Kontrolle ausgeschrieben gewesen, er sei aber nicht als sogenannter Foreign Fighter klassifiziert gewesen. Er sei auch den deutschen Behörden als gefährlicher Dschihadist bekannt gewesen. Wie lange er sich in Berlin aufgehalten hat und ob er dort Kontakte zu Islamisten unterhalten habe, sei nicht bekannt.
US-Soldat wird in Deutschland behandelt
Der mit einem Schnellfeuergewehr bewaffnete El Khazzani war am Freitag in dem Schnellzug von mehreren Mitreisenden überwältigt worden. Die Ermittler vermuten, dass der den Geheimdiensten als Islamist bekannte Mann während der Fahrt einen Anschlag verüben wollte. Der 25-Jährige spricht von einem versuchten Raub.
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Vier mutige Männer verhindern ein Blutbad in einem Hochgeschwindigkeitszug.
Der US-Soldat Spencer Stone, der sich Khazzani entgegenstellte und verletzt wurde, soll nun zur Behandlung nach Deutschland kommen. Stone werde gemeinsam mit seinem Kameraden Alek Skarlatos noch im Lauf des Tages nach Deutschland reisen, teilte das US-Verteidigungsministerium mit. Stone soll demnach im US-Militärkrankenhaus im rheinland-pfälzischen Landstuhl medizinisch versorgt werden. Der 23-Jährige war von dem Angreifer mit einem Teppichmesser am Arm verletzt worden.
Fünfter Mitreisender liegt auf Intensivstation
Derweil befindet sich ein bei der Auseinandersetzung mit El Khazzani verletzter franko-amerikanischer Zugpassagier offenbar weiter in bedenklichem Zustand. Mark Moogalian, dessen Identität erst am Montag bekannt geworden war, liegt auf der Intensivstation im nordfranzösischen Lille. Nach Angaben der Ärzte war sein Zustand nicht lebensbedrohlich, "aber Besorgnis erregend".
Moogalian habe versucht, dem Verdächtigen sein Gewehr zu entreißen, doch dieser habe ihm mit einer Pistole in den Nacken geschossen, sagte dessen Frau dem Radiosender Europe 1. Moogalian soll einen Orden der Ehrenlegion von der französischen Regierung bekommen, wenn es ihm besser geht.