Die Justiz in Thailand macht in diesen Wochen fast so häufig von sich reden wie die regierenden Generäle, die das Land seit ihrem Putsch im Mai 2014 eisern im Griff halten. Gerichte agieren dort inzwischen als Erfüllungsgehilfen einer Junta, die versucht, freie Meinungsäußerungen zu unterdrücken und Kritiker zu bestrafen. Erst vor zwei Wochen verhängten Militärgerichte in zweifelhaften Verfahren hohe Haftstrafen gegen zwei Thailänder, die sich wegen Majestätsbeleidigung verantworten mussten, was internationale Proteste nach sich zog. Nun provoziert ein weiteres Verfahren Kritik. In Bangkok hat ein Gericht entschieden, dem britischen Menschenrechtler Andy Hall den Prozess zu machen.