Sporthalle in Flammen:Feuer auf Gelände von Berliner Flüchtlingsunterkunft

Feuer in Berlin-Reinickendorf auf Gelände mit Flüchtlingsunterkunft

Brand auf dem Gelände einer Flüchtlingsunterkunft: An den Löscharbeiten sind etwa 100 Einsatzkräfte beteiligt, es wird mit einem Totalschaden gerechnet.

(Foto: dpa)
  • Auf dem Gelände einer Asylbewerber-Unterkunft in Berlin-Reinickendorf ist in einer Sporthalle ein Feuer ausgebrochen.
  • Verletzt wurde Angaben der Feuerwehr zufolge niemand.

Sporthalle in Flammen

In einer Berliner Sporthalle, etwa 200 Meter neben einer Flüchtlingsunterkunft, ist am Nachmittag ein Feuer ausgebrochen. Die Halle liegt auf dem Gelände der früheren Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik in Berlin-Reinickendorf. Hier leben etwa 900 Flüchtlinge in vier Häusern. Sozialsenator Mario Czaja (CDU) hatte den Standort zudem als mögliche zusätzliche Erstaufnahmestelle für Asylsuchende ins Gespräch gebracht.

Verletzt wurde bei dem Brand nach Feuerwehrangaben niemand. Dichter Qualm und beißender Geruch hingen in der Luft. Am Donnerstag sollte auf dem Gelände ein Fest für Flüchtlinge stattfinden. In der Halle spielen Flüchtlingskinder regelmäßig Fußball, auch andere Vereine nutzen sie.

Als das Feuer ausbrach, seien keine Menschen in der Halle gewesen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Etwa 100 Einsatzkräfte löschten die Flammen. Die Arbeiten würden noch mehrere Stunden dauern.

Ob ein Brandanschlag verübt wurde oder es einen technischen Defekt gegeben habe, sei noch unklar, sagte Czaja. Die Polizei untersuche das. Die Feuerwehr ging davon aus, dass das Gebäude vollständig abbrennt und Totalschaden entsteht.

Mehrere Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte

Wiederholt war es in den vergangenen Wochen zu Angriffen auf geplante Flüchtlingsunterkünfte gekommen. Heute hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Unterkunft in der sächsischen Kleinstadt Heidenau besucht. Dort hatten Rechtsextreme zuvor Asylbewerber bedroht. "Es gibt keine Toleranz gegenüber denen, die die Würde anderer Menschen infrage stellen", sagte Merkel.

Auch Bundespräsident Joachim Gauck stellte sich an diesem Mittwoch gegen Rassisten und Ausländerfeinde. Er besuchte ein Flüchtlingsheim in Berlin-Wilmersdorf und zeigte sich überzeugt, dass Ausländerfeinde durch die große Mehrheit hilfsbereiter Menschen isoliert würden.

Erst am Dienstag war im brandenburgischen Nauen eine geplante Flüchtlingsunterkunft abgebrannt. Mittlerweile bestätigte sich der Verdacht der vorsätzlichen Brandstiftung. Spuren von Brandbeschleunigern wurden festgestellt. In der Vorwoche war in Berlin auf ein Container-Flüchtlingsheim in Marzahn ein Brandanschlag verübt worden. Dort waren brennende Holzlatten über den Zaun geworfen worden. Verletzt wurde niemand.

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