US-Präsident:Obama lobt Merkel für ihr Engagement in der Flüchtlingskrise

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  • US-Präsident Obama lobt in einem Telefonat mit Bundeskanzlerin Merkel Deutschlands Rolle in Europas Flüchtlingskrise.
  • Durch die Entscheidung, syrische Flüchtlinge aufzunehmen, seien andere Länder entlastet worden.
  • Die Regierungschefs sprechen auch über die Ukraine. Dort gibt es einen neuen Anlauf zum Frieden.

Obama lobt Merkel

US-Präsident Barack Obama hat die Rolle von Bundeskanzlerin Angela Merkel in der europäischen Flüchtlingskrise gewürdigt. In einem Telefonat mit der Kanzlerin habe Obama insbesondere auf deren Entscheidung verwiesen, syrische Flüchtlinge aufzunehmen, teilte das Präsidialamt mit. Dadurch seien andere Länder entlastet worden.

Merkel hatte am Mittwoch die Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Heidenau besucht, wo es in den vergangenen Tagen zu fremdenfeindlichen Ausschreitungen gekommen war. Am Donnerstag nimmt sie an einem Treffen von Vertretern der EU und Ländern des Westbalkan in Wien teil. Im Mittelpunkt der Gespräche dürfte die Flüchtlingskrise stehen.

Merkel in Heidenau
:"Deutschland hilft, wo Hilfe geboten ist"

Im sächsischen Heidenau spricht die Bundeskanzlerin nur mit Flüchtlingen und Helfern. Merkel ignoriert die rechten Pöbler, deren Hass schlägt ihr entgegen.

Von Antonie Rietzschel, Heidenau

Neuer Waffenstillstand in der Ukraine vereinbart

In dem Telefonat kamen Obama und Merkel auch auf die Lage im Osten der Ukraine zu sprechen. Thema sei insbesondere der jüngste Anstieg der Gewalt in der Region durch vermehrte Attacken von prorussischen Separatisten gewesen, hieß es. Obama habe außerdem die Fortschritte der Ukraine bei der Umsetzung ihrer Verpflichtungen gemäß eines Friedensplans hervorgehoben und bekräftigt, dass auch Moskau dies tun müsse.

Zuvor war bekannt geworden, dass die Kriegsparteien im Osten der Ukraine zum Beginn des neuen Schuljahres am 1. September die Waffen schweigen lassen wollen. Sowohl das ukrainische Militär als auch die Separatisten hätten in die Feuerpause eingewilligt, sagte der Vertreter der OSZE in der Ukraine-Kontaktgruppe, Martin Sajdik, nach einem Treffen in der weißrussischen Hauptstadt Minsk.

Seit letztem Jahr sind bereits zwei umfassende Waffenruhen ausgerufen, aber wiederholt gebrochen worden. Insgesamt sind bei dem Konflikt bisher 6400 Menschen ums Leben gekommen. Die Kontaktgruppe versucht, ein Ende der Kämpfe zu erreichen. Ihr gehören neben der OSZE und der Ukraine auch Russland an. Vertreter der Rebellen nehmen ebenfalls an den Gesprächen teil.

© Süddeutsche.de/AP/Reuters/fued - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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