Geretsried:Bahnhof soll keine "versprayte Hölle" sein

Mitten auf der Böhmwiese und in Sichtweite des Rathauses soll die zweite Haltestelle der S-7-Verlängerung entstehen; derzeit gibt es dort nur einen von hohen Büschen umgrenzten Parkplatz und ein Fußballfeld, flankiert von Flutlichtern. An der Böhmweise, das ist hinreichend bekannt, wird schon lange herumgeplant. Zu Zeiten der Bürgermeisterin Cornelia Irmer (parteifrei) wollte der Stadtrat die Bebauung umfassend im Voraus festlegen und mit dem Bau beginnen; der jetzige Bürgermeister Michael Müller (CSU) aber konzentriert sich lieber auf die Egerlandstraße und den Karl-Lederer-Platz - die Böhmwiese hat noch nicht Priorität. Ein Anschluss des dort angedachten Bahnhofs an das Zentrum sei aber unverzichtbar, sagt der Wolfratshauser Sozialdemokrat Hans Gärtner: weil sonst eine "versprayte Hölle" entstünde, "in der sich keiner aufhalten will". Das will freilich niemand, doch eine Lösung für das Problem ist noch nicht greifbar. Landrat Josef Niedermaier drückt es so aus: "Da gibt es widerstrebende Interessen im Stadtrat."

Die Böhmwiese betreffend zog Gärtner eine Parallele zur absehbaren Zukunft des Wohnmarkts: "Ich bin sehr dafür, dass der Grund in der Hand der Stadt bleibt und nicht maximalverwertet wird", sagte der Wolfratshauser. Denn das werde Spekulanten Tür und Tor öffnen. Die Böhmwiese Schritt für Schritt an Investoren zu verkaufen, war in der Vergangenheit schon im Gespräch gewesen.

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