Grafik zum Ölpreis:Der ewige Zyklus

Die Geschichte des Ölmarkts zeigt, dass rasante Preisschwankungen eher die Regel als eine Ausnahme sind. Das macht die Preise unvorhersehbar.

Von Jan Willmroth

Als Edwin L. Drake im August 1859 zum ersten Mal Erdöl aus der Erde Pennsylvanias pumpte, begann der erste Ölrausch im Osten der USA. Die Bohrung gilt als Ursprung der modernen Erdölindustrie. Es dauerte nicht lange, und der Rohstoff veränderte die ganze Welt. Von Beginn an war die Ölproduktion ein absolut zyklisches Geschäft - der schnelle Preisverfall um mehr als 50 Prozent seit Juni 2014 verdeutlicht das erneut. Und er ist nicht ungewöhnlich: Die mehr als 150-jährige Geschichte des Ölzeitalters beweist, wie häufig es zu solchen rasanten Preissprüngen kommt. Sollte Erdöl bis zum Ende des Jahres nicht viel mehr als 50 Dollar pro Barrel kosten, wird der Ölpreis 2015 zum fünften Mal in einem Zeitraum von weniger als drei Jahren um mehr als die Hälfte gefallen sein. Sechsmal hat er sich binnen solch kurzer Zeit inflationsbereinigt verdoppelt. Offensichtlich ist die Preisentwicklung also unvorhersehbar. Trotzdem prognostiziert stets eine Vielzahl von Analysten, wie viel ein Fass Öl demnächst kosten könnte. Wie die Geschichte zeigt, sind solche Vorhersagen selten verlässlich. Denn Phasen nur geringfügig schwankender Preise sind eher die Ausnahme.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: